CRIPPLED BLACK PHOENIX - Horrific Honorifics
Label: Season Of Mist
Bei CRIPPLED BLACK PHOENIX muss man nicht mehr extra erwähnen, dass man sie nicht in eine Genre-Schublade stecken kann. Die Band hat sich um Laufe der Jahre ihren eigenen Kosmos erschaffen, worin es keine Schubladen und auch keine musikalischen Grenzen gibt.

Für Normalsterbliche ausgedrückt, man könnte, wenn man alle musikalischen Einflüsse von CBP aufzählen würde, einen Kurzroman daraus machen, aber um zumindest mal ein paar zu nennen, wäre das: Post Rock, Alternative Rock, Psychedelic Rock, Doom Metal, Stoner Rock, uwm. Man könnte diese Liste noch viel viel länger ziehen.

Man könnte der Band noch weiter Tribut zollen, allerdings steht die neue EP „Horrific Honorifics“ unter dem Stern, dass CBP selbst Tribut zollen, und zwar an ihre favourisierten Künster und Inspirationen. Das CBP nicht nur atemberaubende Eigenkompositionen zu Stande bringen sondern auch unglaubliche Coverversionen vollbringen können, hat die Band auf „I, Vigilante“ von 2010 mit dem Cover von „Burning Bridges“ und der PINK FLOYD Hommage auf der „New Dark Age“ EP von 2015, bewiesen.

Jetzt haben wir hier also den ersten reinen Cover-Release der Band aus Bristol, England. Und was soll man großartig sagen, außer: „Willkommen im C.B.P. Universum“. Die Kunst bei guten Coverversionen ist es, den Song nicht einfach so 1:1 nachzuspielen aber ihn nicht zu unkenntlich zu machen, aber was diese beiden Punkte betrifft, muss man bei C.B.P. keine Angst haben. Den Songs wird zwar der Bandstempel aufgedrückt, aber dies geschieht einfach in einem perfekten Ausmaß.

Nimmt man jeden einzelnen Song her, dann zeigen sich C.B.P. von ihrer abwechslungsreichen Sorte. „False Spring“ ist sehr rockig mit tollen kernigen Riffs, während „The Golden Boy Swallowed By The Sea“ total verträumt daherkommt und perfekt auf „I, Vigilante“ gepasst hätte. „Will-O-The-Wisp“ wurde in JEFFERSON AIRPLANE Manier eingespielt, was auch am Gesang von Belinda Kordic liegt. Hier hat man ganz einfach mal im Vergleich zum Original des Geschlecht des Sängers gewechselt. Nichts ist Unmöglich in dem weiten C.B.P. Cosmos der sich dem Hörer auftut. Die letzte Überraschung gibt es auf „The Faith Healer“ zu hören, und zwar Gastsänger James Ray, der mit seiner tiefen Stimmlage nichts mit C.B.P. Sänger Daniel Änghede gemeinsam hat, aber mit seiner markanten Stimme für eine fast schon gruselige Stimmung sorgt. Zur Mitte von „The Faith Healer“ kommen dann auch nochmal der 70er Jahre Orgelsound zum Einsatz.

Egal wie man die Musik von CRIPPLED BLACK PHOENIX auch bezeichnen mag, es ist und bleibt eine besonderes Hörerlebnis. Wie soll man allerdings ein reines Coveralbum bewerten? Für ein „ohne Bewertung“ ist „Horrific Honorifics“ einfach zu gut umgesetzt. Und weniger als 6 von 7 kann man nicht geben.




6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. False Spring (ARBOURETUM Cover)
2. The Golden Boy Swallowed By The Sea (SWANS Cover)
3. Will-O-The-Wisp (MAGNOLICA ELECTRIC CO Cover)
4. Victory (NO MEANS NO Cover)
5. In Bad Dreams (THE GOOD MACHINE Cover)
6. The Faith Healer (THE SENSATIONAL ALEX HARVEY BAND Cover)
Gesamtspielzeit: 32:45

Lödius
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Beitrag vom 12.03.2018
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