TRANS - SIBERIAN ORCHESTRA - Beethoven's Last Night
Label: SPV / Steamhammer
Ich bin definitiv nicht der Richtige um oben genannte CD zu rezensieren. Ich hasse Musicals und Beethovens letzte Nacht ist eines, eine Art Metal - Musical. Hinter dem ganzen steckt SAVATAGE - Producer Paul O'Neill der das Konzept - Musical über die letzte Nacht Beethovens zusammengesponnen, größtenteils komponiert und miteingespielt hat. Auch viele der Musiker von TSO gehören oder gehörten SAVATAGE an, so dass ein Vergleich mit der Power Metal - Legende aus Florida unausweichlich ist. Ergebnis: Das TRANS - SIBERIAN ORCHESTRA ist die um einiges softere, orchestralere, kommerziellere und somit oberflächlichere Version SAVATAGEs, die allenfalls für die treuesten und true-esten Fans Jon Olivas und Co. interessant ist. „Beethoven's Last Night“ ist bereits das dritte Album des Projekts und wie seine Vorgänger, in den USA, vergoldet, da die seichten Rockklänge grundsätzlich zur umsatzträchtigen Vorweihnachtszeit veröffentlicht werden, in welcher der average american solch Musik einfach zu brauchen scheint, neben MARIAH CAREY und GEORGE MICHAELS...

Angenehmer Nebeneffekt dabei: die Kohle, die das TSO reinspült, wird zur Finanzierung der kostenintensiven SAVATAGE - Alben genutzt.

Zum Album selbst: Frühling 1827: Wien: Beethoven hat gerade seine (imaginäre) zehnte Symphonie fertigkomponiert, draußen stürmt's gewaltig und der Teufel schaut bei Unfrisur Beethoven vorbei, um sein altes Seele-gegen-Symphonie-Spiel zu spielen. Doch der Deibel wird ausgetrickst (wie, steht im ausführlichen Booklet) und der Komponist kann beruhigt sterben, sicher nicht in der Hölle zu landen. Schade, denn Gesellschaft und natürlich Musik wären sicher um einiges ansprechender als im Pendant Himmel. Musikalisch ist das Ganze von kompetentem Gesang untermalt, der allerdings, in seinem Pathos, nur albern, und eher wie die Parodie typischen Musicalgeträllers wirkt; die bekanntesten Melodien Beethovens - und bizarrerweise Mozarts - werden im Metalgewande gecovert, was für den geschmacklich empfindsamen Mitteleuropäer einer Vergewaltigung gleichkommt, dem average american aber das Fehlen eigener Kultur vergessen macht. Einzig der unverwüstliche Jon Oliva hinterlässt in seiner Rolle - natürlich Mephistopheles - einen positiven Eindruck.

Für die Leser unseres virtuellen, periodischen Erzeugnisses qualitativer Metalkritik nicht von Belang.




3.5 von 7 Punkten
Tobias
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Beitrag vom 21.03.2002
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