DIAMOND HEAD? Sind das nicht die, von denen sich METALLICA inspirieren ließen? Genau! Aber müssten die noch schon so um die 100 Jahre sein? Nicht ganz, aber wohl so in etwa. Nach zwei Auflösungen reformierte sich die Truppe 2002 erneut, veröffentlichte aber nur zwei Alben bisher und konnte somit wohl nie wieder die Aufmerksamkeit, die sie in den 80ern genossen, auf sich ziehen. Das letzte übriggebliebene Gründungsmitglied Brian Tatler wechselte in den letzten Jahren immer wieder Mitglieder aus und fand mit Rasmus Bom Anderson vor knapp zwei Jahren nun auch einen neuen Sänger, mit dem nun nach neun Jahren der Funkstille das insgesamt siebte Album entstand.

Wenn METALLICA und MEGADETH immer wieder von dieser Truppe schwärmen und auch einige Cover veröffentlichen, dann muss doch - obwohl Unterpräsenz - irgend etwas dran sein. Wenn man vom neuen, selbstbetitelten Album ausgeht, dann kann man das nur schwer nachvollziehen. „Diamond Head“ ist ein mehr als anständiges Melodic Rock-Album mit AOR-Anleihen, das Spaß macht und auch einige kleine Hits sowie einen mehr als soliden Sänger vorzuweisen hat, jedoch heute eher in der Masse untergeht, als wirklich hervor zu stechen. Nicht nur das, der Opener „Bones“ kommt sofort grauenhaft langweilig und uninspiriert daher, dass man gewillt ist zu forschen, ob es sich hier wirklich um die einstige Legende, die Songs wie „I Am Evil“ oder „In The Heat Of The Night“ schuf und einst einen wichtigen Beitrag zum heutigen Rock und Metal beitrugen. Mit dem stampfenden „Set My Soul On Fire“ oder dem straighten Rocker „See You Rise“ hat man neben ein paar anderen kleinen Hits schon brauchbares Material am Start, doch hilft da heutzutage auch ein Name wie DIAMOND HEAD nicht, um ganz oben mit zu spielen. Da gibt es einfach zu große Konkurrenz auf dem Sektor, die einfach schon mehr zu bieten hat.

„Diamond Head“ ist ein guter Melodic-Rocker, der Genrefans durchaus gefallen kann, wer sich nun ein Highlight im Genre erwartet, wird da definitiv bitter enttäuscht.