WUCAN - Sow The Wind
Label: M.I.G. Music
Es gibt so viele ungeklärte Fragen in der Musikwelt. Nämlich ist ELVIS wirklich tot, oder wie würde sich ein „Musikalisches Baby“ von JANIS JOPLIN und JETHRO TULL anhören? Aber auf die zweite Frage gibt es heute die passende Antwort und diese lautet WUCAN.

Die Band aus Dresden bringt es seit der Gründung 2012 auf bislang eine EP (2014), die schon mal einen ordentliche Eindruck hinterlassen hat. Das Quartett hat sich voll und ganz dem Sound der 60er und 70er Jahre verschrieben und konnte sich mit einer Tour mit SIENA ROOT und einem Auftritt am Hammer of Doom 2014 auf sich aufmerksam machen.

Mit „Sow The Wind“ bringen WUCAN im Spätersommer dieses Jahres nun ihr Debütalbum auf den Markt, und die Band macht genau dort weiter wo sie mit „Vikarama“ 2014 aufgehört haben. Nämlich mit Blues/Kraut Rock/Folk Rock, der trotz der 70er Jahre Einflüsse frisch und unverbraucht und vor allem nicht einfach nur kopiert klingt.

Es fängt mit „Father Storm“ richtig prickelnd an. Man bekommt gleich mal das erste markante Merkmal der Band zu hören, die Querflöte. Man wird umgehend in einen hypnotischen Bann gezogen, ehe das zweite unverwechselbare Merkmal der Band aus den Boxen kommt, nämlich der Gesang von Frontfrau Francis Tobolsky. Klingt Frau Tobolsky zwar nicht so verraucht wie Janis Joplin, aber geht sie doch mit dem selben Elan und Engagement zu Werke.

Nach einem eindrucksvollen Start beweisen WUCAN mit „Owl Eyes“ auch ihre Wandlungsfähigkeit, der Song ist gespickt mit jeder Menge Doom Metal Riffs. Auf jedem Fall der härteste Song des Albums, bei dem Fans der alten BLACK SABBATH-Alben auch ein Ohr riskieren sollten.

Es folgt mit „Looking In The Past“ wieder eine flottere Nummer, die auch genau so gut aus der Feder von Ian Anderson (JETHRO TULL) hätte stammen können. Ein richtig toller Blues Rock Song bei dem eine richtig funky Stimmung aufkommt. Das anschließende „Face In The Kraut“ fängt wieder ein wenig ruhiger an, fast schon balladenartig und baut sich richtig toll auf. Hier wird zwar komplett auf die Flöte verzichtet, aber steht dem Song sehr gut.

Zum Abschluss gibt es noch eine kleine 15 Minuten dauernde Überraschung, nämlich ein Song auf Deutsch. Klingt im ersten Moment vielleicht ein wenig komisch bei dieser Art von Musik deutsche Lyrics zu hören, aber auf jeden Fall eine interessante Abwechslung. Es folgen nach ca. fünf Minuten diverse Gitarren, Flöten und Synthesizersolos. Man ist auf „Wandersmann“ sprichwörtlich auf einem akustischen LSP-Tripp.

WUCAN brauchen sich aus heutiger Sicht auf keinen Fall hinter Bands wie BLUES PILLS oder BLOOD CEREMONY zu verstecken. Es wird sicher spannend WUCAN nach diesem wirklich gelungenen Debütalbum weiter zu beobachten und zu verfolgen.




6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Father Storm
2. Owl Eyes
3. Looking In The Past
4. Face In The Kraut
5. King Korea
6. Wandersmann
Gesamtspielzeit: 42:32

Lödius
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Beitrag vom 04.09.2015
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