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STEEL PROPHET - Book OF THE DEAD
Label: Nuclear Blast |
Wenn von Zähheit und Ausdauer, sowie von dem immerwährenden Glauben an die eigene Musik, obwohl sich lange keine Erfolge einstellen sollen, die Rede ist, dann sollte als Paradebeispiel für erwähnte Charaktereigenschaften der Name STEEL PROPHET genannt werden. Jene amerikanische Gruppe also, die sich bereits in den 80er-Jahren formierte, um für einige Zeit nur im sogenannten Underground Erfolgserlebnisse verbuchen zu können. Nach einigen Releases auf kleineren Labels, glückte der Band um Steve Kachinsky (Git.) 1998 der große Wurf: Es wurde bei Nuclear Blast ein Plattenvertrag unterzeichnet, was zur Folge hatte, dass sich die mediale Präsenz und damit auch der Erfolg der Gruppe schlagartig vergrößerte.
Mit "Book Of The dead" liefern sie bereits ihr 4. Album innerhalb von 3 Jahren ab. (Die 2000er CD "Genesis", die Stücke vom raren "Inner Ascendance"-Demo, sowie Coverversionen enthält, mitgezählt.) Jenen Personen, denen der Name der Band (noch) nichts sagt, sei mitgeteilt, dass die Band musikalisch der Power-Metal-Szene zuzuordnen ist. Wer jetzt möglicherweise sofort an Bands wie HELLOWEEN & Co denkt, dem sei entgegnet, dass das Songwriting von STEEL PROPHET sich eher am Power Metal der amerikanischen Machart zu orientieren scheint. Denn die Stücke bewegen sich meist eher in Mid-tempo-Gefilden, dabei wird aber auch Wert auf komplexe Arrangements gelegt, was wiederum heißen soll, dass sie dem Prog-Metal auch nicht ganz abgeneigt sein dürften. Um den Stil der Gruppe genauer zu umschreiben zu versuchen, würde ich sagen, dass die Musik eben als progressiven Power-Metal beschrieben werden sollte, der aber nicht so sehr von permanent auftretenden harten, kernigen Riffs lebt, sondern es steht eher im Vordergrund Melodiebögen zu schaffen, die sich quer durch den jeweiligen Song ziehen. Um es anders auszudrücken: Von den Songstrukturen her gesehen, kann man von einem typischen (anspruchsvollen) US-Power-Metal-Sound sprechen, allerdings ist stellenweise das dafür typische Riffing klangtechnisch eher in den Hintergrund gerückt worden, was das Album wesentlich melodischer ausfallen lässt. (Dies war aber natürlich auch eine Frage der Produktion.) Jedenfalls kann man den Stahl Propheten mit diesem Album im Gepäck durchaus einen weiteren Schritt nach vorne zutrauen, auch in kommerzieller Hinsicht. Zumal hier auch Wert darauf gelegt wurde, dass der Hörgenuss des gesamten Albums kein monotones Vergnügen darstellt, denn natürlich variiert die Härte der Songs auf diesem Album, und natürlich lassen es die Jungs auch in Form einer Ballade auch einmal ruhiger angehen. Selbst dem Mann am Mikro muss ein Lob ausgesprochen werden, setzt er doch seine Stimme mittlerweile weitaus variabler als zu früheren Zeit ein.
Es handelt sich hierbei auf alle Fälle um ein gutes Album, mit dem deren Fans (und hoffentlich nicht nur diese) zufriedengestellt werden sollten.
Beitrag vom 06.05.2001 Zurück
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