So schön hätte es für die Griechen AMON RUINS werden können – zeigt man doch auf dem Debüt „Bring Out Your Dead“ wie man richtig brutalen, aber dennoch melodischen Death Metal spielt, doch verzichtete man hier auf eine druckvolle Produktion und zerstört das feine Gesamtbild mit unnötigen Core-und Synthie-Elementen.

Die vier Griechen, von denen drei eigentlich aus dem symphonischen Bereich kommen, nämlich von der Band BARE INFINITY, legen nach kurzem Vorgeplänkel mit „Carry All Your Sins“ wuchtig – aber leider nur musikalisch und nicht vom Sound her – los, liefern fette Grindeinlagen, schräddernde Gitarren und einen gelungenen Brüllmeister. Doch bereits beim zweiten Track „Face Of Plague“ bin ich genervt. Einerseits stellt sich immer wieder eine Stumpfsinnigkeit im Spiel heraus, der dünne, matschige Sound geht gewaltig auf die Substanz und die sinnlosen Core-Elemente trüben den Flow und Hörspaß. Man quält sich also weiter durch die knapp 40 Minuten, findet aber trotzdem immer wieder starke Riffs, coole Beats, nette Melodien und Laute machendes Geknüppel. Warum beschränken sich die Griechen nicht einfach in Zukunft auf diese Elemente und werfen den ganzen unnötigen Ballast von Bord?

Potential ist bei AMONG RUINS genug da – bleibt zu hoffen, sie wissen dieses in Zukunft auch zu nutzen. So hatte ich aber nicht sonderlich viel Spaß an „Bring Out Your Dead“.