In Holland tut sich todesmetallisch gesehen wieder einiges. Nach dem ASPHYX endgültig dahingeschieden sind, bleiben eigentlich nur mehr GOD DETHRONED, die die Fahne des Death Metal hochhalten. Im Underground jedoch sieht die Sache ganz anders aus. Dort tümmeln sich schon lange zahlreiche Bands, die nur darauf warten, auf größeres Publikum losgelassen zu werden. Eine davon sind die bereits 1989 (!) gegründeten MANGLED. Erst 1998 war es ihnen dann endlich möglich, ihre erste vollständige CD "Ancient Times" zu veröffentlichen. Und jetzt rotiert deren Nachfolger "Most Painful Ways" in meinem CD-Player. Was man zu hören bekommt, ist brutaler Death Metal, mit ultratiefen Growls verfeinert. Jedoch wird die Brutalität nicht ausschließlich durch Geschwindigkeit erzeugt, sondern viel eher durch zahlreiche schleppende Parts, die wirklich sofort ins Ohr gehen. Zwischendurch stößt man tatsächlich immer wieder auf wirklich "rockige" Riffs, die aber, so wie sie von MANGLED dargeboten werden, nie auch nur den geringsten Zweifel an der musikalischen Ausrichtung aufkommen lassen. Die von der Band stammende Bezeichnung "Grave Rock" klingt ja irgendwie passend, läßt vielleicht aber das eine oder andere Mißverständnis aufkommen. Auf jeden Fall zeigen sich MANGLED sehr innovativ, denn "Most Painful Ways" ist sicher kein 0815-Death Metal Release. Besonders die bereits angesprochenen langsamen Passagen werden Balsam für die schwarze Seele so manches Todesbleifetischisten sein. Die 10 Tracks vermögen allesamt sehr gut zu gefallen, wobei besonder Nummer 2, "Blood Fed Orgasm" als Anspieltip taugen würde. Unterstützt werden die Songs durch eine wirklich gute Produktion. Was will der Todgeweihte mehr?