RUSH - Time Machine 2011 - Live In Cleveland
DVD
Label: Road Runner Records
Es gibt Bands, die nie die Anerkennung bekamen die sie eigentlich verdient hätten. So zum Beispiel die kanadischen Urgesteine von RUSH. Der bemerkenswerteste Aspekt dieses Trios ist der, dass in der 43-jährigen Bandgeschichte nur ein einziger personeller Wechsel stattfand. So wurde 1974 Schlagzeuger John Rutsey krankheitsbedingt durch Neil Peart ersetzt, der nun auch schon seit sagenhaften 37 Jahren die Drums schwingt. Irgendwie scheint es so, als ob die Kanadier es Ihren Fans noch einmal zeigen wollten und beweisen auf Ihrem neuesten Werk „Time Machine 2011 - Live in Cleveland“, dass sie noch nicht zum alten Eisen zählen.

Das mittlerweile neunte Live Album, das als DVD oder CD erhältlich ist, bietet alles was sich ein RUSH Fan wünscht. Sänger Geddy Lee ist bestens bei Stimme und werkt fleißig am Bass oder am Keyboard. Unglaublich, dass man nach so vielen Dekaden, nach wie vor so eine gute Stimme hat.

Gitarrist Alex Lifeson ist der Aktivposten der Jungs und macht Kilometer auf der Bühne. Die Anzahl der Teile des Drums von Neil Part hätte wahrscheinlich für drei gereicht und würde bestimmt manch Kollege zum Neid animieren.

Die Mischung aus Hard Rock und Progressivität die an IGGY POP oder ZIGGY STARDUST erinnern, funktioniert heute genauso gut wie damals. Thematisch befindet man sich nach wie vor in der Welt der Science-Fiction, die philosophisch aufgearbeitet wurde. Musikalisch findet man aus allen Dekaden und Alben etwas und für jeden ist was dabei.

Aufgenommen wurde die DVD während der fast einjährigen andauernden Time Machine Tour in Cleveland. Als erstes springt einem der coole und gewaltige Bühneaufbau ins Auge. Eine riesige Leinwand umrahmt von Anzeigen, Bauteilen und übergroßen Waschmaschinen soll das Bild einer Zeitmaschine vermitteln.

Doch als erstes gibt es ein Einleitungsvideo, bei dem auf komische Weise die Entstehung der Band erläutert wird. Während des Konzerts wurden immer wieder kurze Clips eingespielt die zeigen, dass sich die Jungs selbst nicht so ernst nehmen und jede Menge Humor besitzen. Besonders schön ist die Videoleinwand die Bilder aus vergangenen Tagen der Band zeigt und man fühlt sich wie bei einer Zeitreise.

Zu Beginn gibt es mit „Time Stand Still“ und „Presto“ gleich zwei starke Titel die das Publikum richtig laut werden lassen. Unglaublich wie viele Leute sich in diesem Stadion befinden. Da wirken unsere Hallen direkt winzig im Vergleich.
Wer auf „Time Machine“ eine große Show erwartet, der wird bestimmt enttäuscht die DVD in den Schrank stellen. RUSH besinnen sich auf das Wesentliche und zeigen Prog Rock aller PINK FLOYD vom Feinsten. Viele Instrumentalteile wie bei „Leave That Thing Alone“ und Soli lassen die Herzen der Fans höher schlagen.

Mit einer Konzertlänge von 2 Stunden 40 Minuten beweisen die Kanadier Stehvermögen. Man braucht also Ausdauer um sich die ganze DVD durchgehend anzusehen. Die Bonusmaterialien halten sich in Grenzen und so findet man nur zwei Mitschnitte aus den Anfangsjahren von RUSH, die richtig kultig sind und ein Video der etwas anderen Art zum Titel „Tom Sawyer“. Unbedingt ansehen!!! So kann man hören wie sich die Stimme von Sänger Geddy Lee über die Jahre veränderte. Und optisch sollte man sich einfach selbst ein Bild machen.

Fans von RUSH können bei „Time Machine 2011– Live In Cleveland“ nichts falsch machen und werden bestimmt Ihre Freude haben. Doch wer mit ruhigem progressiven Rock nichts am Hut hat, Finger weg.





6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Spirit Of Radio
2. Time Stand Still
3. Presto
4. Stick It Out
5. Workin´ Them Angels
6. Leave That Thing Alone
7. Faithless
8. Bu2b
9. Freewill
10. Marathon
11. Subdivisions
12. Tom Sawyer
13. Red Barchetta
14. Yyz
15. Limelight
16. The Camera Eye
17. Witch Hunt
18. Vital Signs
19. Caravan
20. Moto Perpetuo (Drum Solo)
21. O´malley´s Break (Acoustic Solo)
22. Closer To The Heart
23. 2112 (Overture / The Temples Of Syrinx)
24. Far Cry
25. La Villa Strangiato
26. Working Man
Gesamtspielzeit: ~180 Minuten

AndyVanHalen
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Beitrag vom 23.12.2011
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