In veränderter Besetzung melden sich die melodic-Deather MORTUS mit "Exploring new horizons" mit einem Schlag zurück, das erste Lebenszeichen der Band seit dem 1996er Debüt "Hopeless".
Vorallem auf die Lyrics sollte man ein Auge werfen - geschickt in Metaphern verpackt behandeln Thomson (vocals) und Jay (bass) persönliche Erlebnisse, ein Großteil des Inhalts bleibt jedoch der Interpretation des Zuhörers überlassen. Vokaltechnisch geht man diesmal besonders abwechslungsreich zu Werke, von cleanen Vokals bis hin zu Death Metal-lastigen, tiefen Vokals reicht die Palette - allerdings scheint mir die Abwechslung an einigen wenigen Stellen zu experimentiv, ich nehme aber an, man wird auf dem nächsten Longplayer besser über seine Qualitäten Bescheid wissen und sich in diesem Bereich besser zu arrangieren wissen.
Beim Riffing wurde auf gut durchdachte und intelligent arrangierte Rhythmen und Melodiebögen geachtet, wobei man hier nicht zu viel experimentiert, das Material ist zwar komplex und interessant, trotzdem aber nach wie vor leicht zugänglich.
"Exploring new horizons" scheint das Motto der Band zu sein, man ruht sich nicht auf den Lorbeeren aus, die man für "Hopeless" bekommen hat, sondern versucht mit Album Nummero 2 einen gewagten Schritt nach vorne zu machen und wird dies wohl auch in Zukunft fortsetzen.
Auch interessant zu sehen, wie MORTUS sowohl Albumtitel aus auch ihr Motto grafisch umsetzen - das Covermotiv zeigt in der Mitte ein Auge auf einem Schmetterlingflügel-ähnlichem Hintergrund. Das Auge einerseits als Symbol für den Blick in die Zukunft, der Schmetterling andererseits für Fortschritt und Bewegung - im Gegensatz zum stilistischen Stillstand.
Wie bei CCP üblich zeichnet sich das Album durch eine hervorragende Produktion aus, ein interessantes, vielschichtiges Werk, das zwar weniger leicht zugänglich als noch der Vorgänger ist, sich aber durch einige interessante Ideen sowie tadelloser Umsetzung derer auszeichnet.