NERTHUS setzen auf Longplayer Nummer 2 auf mittelalterlich angehauchten Black-/Pagan-Metal mit einigen Einflüssen aus dem bereich Dark-/Gothic-Metal a la ROTTING CHRIST.
Nach Aussagen des Labels haben es NERTHUS geschafft, die kreative Qualität des Vorgängers "Escape from suction" zu steigern, setzen also die Latte für Album Nummer 3 noch etwas höher. Dazu kann ich keine Stellung abgeben, da mir das Debüt der Band nicht bekannt ist, Faktum ist aber, dass NERTHUS zweifelsohne ein äußerst vielschichtiges und inspiriertes Werk abgeliefert haben, dass zwischen räudig/bestilaisch und melancholisch/sanft schwankt und mithilfe von Akustik-, Synth- und Keyboard-Passagen eine Nebelwirkung erzeugt, die den Hörer verschlingt und das Gefühl eines wohligen Schauers erzeugt.
Dazu im Kontrast stehen die mittelalterlich angehauchten Teile von "Scattered to the four wainds", die meiner Meinung nach etwas dominanter ausfallen hätten können, zu wenig unterstreichen diese Klangkreationen den schaurigen, verträumten, depressiven Aspekt. Durch Kreationen dieser Art könnte man dem Hörer mehr das Gefühl geben, auf einer schottischen Wiese im prasselnden Regen zu stehen, während der Nebel den Körper umschlingt und festhält und sich der Schauer über die Atemwege im Inneren des Körpers breit macht.
Trotz des kleinen Mankos versteht es die vorarlbergerische Band mit einer spielerischen Leichtigkeit Spannungsfelder zu erzeugen, die den Hörer zwischen Melancholie und Glücksgefühl hin- un herreißen, die gegensätzlichen Gefühlsebenen vermischen sich auf "Scattered to the four wainds" zu einem Lebensinhalt, was meiner Meinung nach auch der Realität entspricht.
Die Produktion wurde gleichermaßen druckvoll als auch transparent gehalten, wobei man nächstes Mal meiner Meinung nach hierbei auf mehr Transparenz wert legen sollte, sowie musikalisch gesehen den depressiv-melancholischen Part der Musik etwas mehr hervorheben sollte, der hasserfüllte Teil wird schon zu einem mehr als genügenden Teil deutlich gemacht.