VANITAS - Der Schatten einer Existenz
Label: CCP Records
Keine Veränderung im Hause VANITAS, der auf "Das Leben - ein Traum" eingeschlagene Weg wird auf dem Nachfolger konsequent fortgesetzt, interessant werden verschiedenste Elemente des Dark-, Gothic-, Black- und Death Metal miteinander kombiniert und formen eine interessante, reizvolle und keineswegs gekünstelte Atmosphäre.
Ruhige Passagen stehen im starken Kontrast zum aggressiven - vor allem vokaltechnisch gesehen - Teil der Scheibe, allerdings erfolgt der Übergang meist fließend und nicht abrupt, so dass sich wie auch schon stilistisch die unterschiedlichen Härtegrade ohne Bruch aneinanderreihen, miteinander zu einem pompösen, wuchtigen Ganzen verschmelzen.
Durch den geschickten, meist eher dezenten Einsatz von Violine, Viola, Cello und Flöte, die nur ganz zaghaft durch die wuchtige Gitarrenwand durchdringen sowie melancholisch-depressive Keyboard-lastige Songfragmente schaffen es VANITAS, die todesbezogenen Texte über Vergänglichkeit der Existenz sowie der Nichtigkeit des Seins auch musikalisch umzusetzen.
Lyrisch gesehen befindet man sich wiederum auf höchstem Niveau, wobei besonders der (meiner Meinung nach) von Edgar Allan Poe's "The pit and the pendlum" inspirierte Text "Pendelschwung" hervorzuheben wäre. Obwohl die Texte persönliche Gedanken und Gefühle als Grundlage haben, scheinen sie mir eher als Denkanstoß anstatt Gegenwartsbewältigung zu sein, Gedanken um Gedanken zu erzeugen, sozusagen.
Schlussendlich ergibt sich konzeptionell und musikalisch ein stilistisch vielschichtiges, aber doch in sich geschlossenes Gesamtwerk, das sich selbst - und nur sich selbst - treu bleibt. Knapp 50 Minuten schaffen es die Österreicher, den Hörer in sein eigenes Ich hineinzuheben, geben ihm die Möglichkeit, in seinen Gedanken zu schwelgen - hervorragend!




6.5 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 25.02.2002
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