Bei JULIE LAUGHS NO MORE handelt es sich um eine nicht gerade vom Aussterben bedrohte Art, nämlich jene der schwedischen Death Metal - Schaffenden. Stilistisch sind sie auf eine gewisse Weise in Göteborg verwurzelt. Dennoch kann man diese Combo keineswegs mit allen anderen, bekannteren Vertretern dieses Genres in einen Topf werfen. Dafür ist ihr Sound zu andersartig. Würde man als Vergleich Bands wie ABLAZE MY SORROW, WITHERED BEAUTY und eventuell auch AT THE GATES heranziehen, so wäre das wahrscheinlich noch am treffendsten. Gespielt wird nämlich hauptsächlich mit relativ hoher Geschwindigkeit. Die so zelebrierten Riffs sind jedoch durchwegs, wie es sich für echte Nordmänner gehört, melodisch genug, um beim Hörer sofort einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die Vocals werden dabei, gleich wie bei genannten Referenzbands, größtenteils gekreischt, und das in verschiedenen Tonlagen. Auch cleaner Gesang kommt teilweise zum Einsatz. Von dieser Warte aus ist also für Abwechslung gesorgt. Das mag ja theoretisch ganz gut klingen, die praktische Umsetzung sieht jedoch etwas anders aus. Entweder liegt es daran, daß sich all diese Elemente nur unschwer vereinen lassen, oder aber fehlt den Musikern leider das letzte Quäntchen Geschick bei den Arrangements. Irgendwie vermißt man eine stilistische Linie, welche konsequent verfolgt wird. Die einerseits sehr melodischen Passagen, werden leider des öfteren von nicht völlig ausgereiften Songstrukturen ihrer Wirkung beraubt. Potential zum Nackenbrecher schlummert mit Sicherheit in so mancher Komposition von JULIE LAUGHS NO MORE, die Umsetzung läßt allerdings doch größtenteil zu wünschen übrig. Diese Scheibe sollte selbst von kompromißlosesten Fans dieser Klänge unbedingt einmal probegehört werden, um eine Enttäuschung zu vermeiden. Aber dennoch ist es durchaus denkbar, daß sie noch den einen oder anderen Liebhaber finden wird.