RUNEMAGICK - Invocation Of Magick
Label: Aftermath
Also, gleich mal vorweg: Ich habe was verpasst! RUNEMAGICK gibt’s zwar „erst“ seit 1998, aber in dieser verhältnismäßig kurzen Zeitspanne hat das Göteborger Trio ganze neun (!) Alben veröffentlicht, und dass mir nicht zumindest eins davon zu Ohren gekommen ist, treibt mir geradezu die Tränen in die Augen – wie der göttliche Heavy-Doom, dem auf „Invocation Of Magick“ in atemberaubender Perfektion gefrönt wird!

Geil, geil, geil! RUNEMAGICK verquicken alles, was so richtig gut ist: Die Doom-Seele könnte von BLACK SABBATH selbst stammen; die fies kriechende Härte gemahnt an Death-Acts wie IMMOLATION, die pechschwarze Endzeitstimmung würde auch grandiosen Suicide-Blackern wie SILENCER zur Ehre gereichen, die Soundwand kommt so pervers fett und wabernd wie bei den Fuck Off-Stoner-Päpsten ELECTRIC WIZARD, und die endlose Heaviness ist sowieso ohne Beispiel.

Magick (mit „ck“) ist übrigens, laut Begriffschöpfer Aleister Crowley “... die Kunst und Wissenschaft, Welt in Übereinstimmung mit dem Willen zu formen". Wer das jetzt Absolutismus-anrüchig findet und Zweifel an dem Gegenstand hegt, arbeitet dem Vater des modernen Satanismus in die offenen Arme: „Anders als in anderen Glaubenssystemen fordert Crowley explizit auf, zu zweifeln (ebenso forderte er seine Schüler auf, ihm nicht zu glauben) und selbst nach Wissen zu streben.“, sagt Wikipedia. Arg, nicht? – geradezu paradox („Was ich jetzt sage, ist eine Lüge...“)? Aber ich habe auch schon eine Erklärung parat: Unser hinfälliger Denkapparat ist für solch rationale (bzw. rationalistische) Überlegungen, die in unserer Logik nicht zustehende Sphären vordringen wollen, einfach nicht geschaffen.

Aber es gibt Menschen, die eine Tonkunst praktizieren, die alles Unsag-, ja Undenkbare; das Paradoxeste und Natürlichste zugleich, in einen geballten, unirdisch schwarzen und dabei strahlend hellen Körper aus schwarzer Materie zu pressen vermag – wenn ich es nicht gerade hören würde, ich könnte es selbst kaum glauben... RUNEMAGICK sind der Gott, der den Stein so schwer macht, dass er ihn selbst nicht mehr heben kann – und schleudern uns denselben mit einer geradezu unwirklichen Macht entgegen...

Spinnt er jetzt, der Marian? Vielleicht – kann ich selbst nicht mehr sagen; aber eins ist fix: Allein um diese eine Scheibe,„ Invocation Of Magick“ zu hören zu bekommen, hat sich sämtliche Arbeit bei Earshot mehr als gelohnt!




7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Preludium Apocalypsis
2. Invocation Of Doom Runes
3. Black Magick Sorceress
4. Fisher Of Souls
5. Lower Worlds
6. The Devils (Imperium Magnum Infernalis)
7. Conjuration Of The Black Shape
8. Witchcraft Gateways
Gesamtspielzeit: 69:55

marian
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Beitrag vom 12.11.2006
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