DEATH SS - The 7th Seal
Label: Regain
Italien hat ja viel: Schöne Strände, gutes Essen, exzellenten Wein. Eines hat das Land aber nicht: übermäßig viele Metalbands, die in der internationalen Szenen einen guten Ruf haben. Eine Ausnahme gibt es. DEATH SS sind schon seit ewiger Zeit am Start. Solange, dass sie uns nun ihr 16. Album mit dem Namen „The 7th Seal“ präsentieren.
Was waren das für Zeiten. Gewiss haben die Jungs von DEATH SS (Death of Steve Sylvester) einen extravaganten Stil gefahren, als sie etwa „Black Mass“ aufs Volk losließen. Damals galt das Interesse der fünf Musiker ganz klar den dunklen Mächten. Nicht umsonst offierierten sie auf besagtem Album eine gelesene schwarze Messe, was dieser ohnehin genialen Scheibe eine etwas karikierende Seite gab.
Was erwartet das verwöhnte Ohr nun mit „The 7th Seal“? Nun, vielleicht lässt sich das 13 Stücke fassende Album mit den Worten „Theater gebannt auf CD“ beschreiben. Das durchaus ansprechende und in sich schlüssige Werk besticht nämlich durch Variabilität und Einfallsreichtum. Wie man es von den Italienern gewohnt ist. Ausgereifte Gitarrensoli, teilweise harte Riffs, ein bemühter und mindestens talentierter Sänger erzeugen mitunter Orchesterstimmung, wie sie seit „Iced Earth“-Zeiten fast nicht mehr zu hören war. Dennoch innovativ und unterhaltsam kommen die Jungs in einer düsteren, dunklen Sphäre daher, ohne dass es gleichsam albern und dämlich wirkt. Songs wie „Shock Treatment“ oder „Absinthe“ machen tatsächlich Lust auf Alkohol. Nicht jedoch um das zu Hörende erträglicher machen zu wollen, man hat einfach Bock auf Bier und Schnaps auf einem guten Festival zusammen mit all den bleichen „KISS-Jungs“ von DEATH-SS.
Eingängig sind auch die beiden Songs „Psychosect“ und „Heck Of A Day“, bei denen man auch gern mal selbst ins Geschehen eingreifen und die Luftgitarre auspacken möchte.
Bleibt festzuhalten, dass DEATH SS ein gut anzuhörendes Album gelungen ist, das zwar nicht jeden in den Hintern treten wird, wie es noch auf „Black Mass“ der Fall war. Aber bei den gut 60 Minuten, so lange geht es nämlich, wird es keineswegs langweilig. Voraussetzung ist grundsätzlich der Hang zum theatralischen Rock vergangener Tage und eine Portion Liebe zu den alt-ehrwürdigen Italienern.

Autor: Markus




6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Give Em Hell
2. Venus Glipg
3. Der Golem
4. Shock Treatment
5. Absinthe
6. Another Life
7. Psychosect
8. Heck Of A Day
9. S.i.a.g.f.o.m.
10. The Healer
11. Time To Kill
12. The 7th Seal
13. The Four Horsemen (Bonus Track)
Gesamtspielzeit: 63:28

Philipp
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Beitrag vom 26.09.2006
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