COMMANDER - World´s Destructive Domination
Label: Bad Land Records
Manchmal sind die Beipackzettel zu Promo-CDs etwas, sagen wir, irritierend. Oft werden Bands als Vergleich herangezogen, die irgendwie fernab der Musik auf dem Silberling sind. Wieder mal ein Beispiel liefert die Beschreibung zu COMMANDERs Debüt „World’s Destructive Domination“. Death Metal mit NEVERMORE zu vergleichen, ist wie mein Opel mit 342000 Kilometern und ungezügelten 71 PS einem neuen A4 Turbodiesel gleichzusetzen.
Nun gut, lassen wir das mit den Autos. Hier geht es um Musik. Die ist ganz passabel. Die Münchner schaffen den Spagat aus Thrash und Death Metal. Mit einer ungebändigten Wucht krachen die Riffs aus dem Boxen, verfeinert durch apokalyptische Soli. Im Großen und Ganzen zeigt das Songwriting eine eingehende Bodenständigkeit – für ein Debüt wohlgemerkt. Diese vier Akteure haben ihren Stil schon in frühen Tagen gefunden. Dabei verzichten die Bayern auf jegliche „synthetische Unterstützung“, setzen auf den originären Death Metal.
Auf das musikalische Grundgerüst setzt sich Nick Kolar mit seinen Growls auf. Er mimt in der Band auch den Vizegitarristen. Da sind wir nun wieder beim Vergleich zu anderen Truppen. In der Symbiose aus treibender Sechssaitern und seinem Organ erinnert die ganze Chose eher an BENEDICTION und VADER als an NEVERMOREs „Politics Of Ecstasy“ wie im Beiblatt unter anderem beschrieben. Ein Manko hat COMMANDER allerdings. „World’s Destructive Domination“ ist nicht durchgängig auf einem Niveau. In manchen Songs nehmen ruppige Tempo- und Riffwechsel als Staccato-Einlage der Scheibe die Kraft. Das mag zwischendurch ja ein belebende Komponente sein. Doch weniger ist manchmal mehr. Kleiner Höhepunkt sind die der eigentlichen Scheibe angehängten Lieder Chapter I bis III. Sänger Kolar legt auch mal die Growls zugunsten kombiniert mit klarer Stimme beiseite. Mehr solcher Einschübe bitte. Genau das könnte COMMANDER weit nach oben bringen, sich von vielen Kollegen abzusetzen.







5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Modern Slavery
2. Mdd
3. Disharmony
4. Cowards
5. The Attic
6. Drowned In Sorrow
7. Save One’s Own Hide
8. World’s Destructive Domination Part I
9. World’s Destructive Domination Part Ii
10. Chapter I
11. Chapter Ii
12. Chapter Iii
Gesamtspielzeit: 49:52

Philipp
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Beitrag vom 26.06.2006
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