Jene Leute, die besonders froh darüber sind, daß die 80er mit all ihren Peinlichkeiten wie Dauerwellen, Stretch-Jeans und Turnschuhen endgültig vorüber sind, wissen ja gar nicht, was ihnen an einer amerikanischen Band namens BRITNY FOX entgangen ist. Sie standen mit ihrem '88 erschienen gleichnamigen Debüt für all diese Merkmale in Reinkultur. Leider sorgte die Musik dabei für wesentlich weniger Aufsehen. In ihrer Heimat zwar in den höchsten Tönen gelobt, blieb ihnen in Europa jeglicher Erfolg verwährt. Ich will ja nicht behaupten, die Europäer hätten einen wesentlich besseren Musikgeschmack als die Amerikaner, aber sie taten durchaus gut daran, dieser Band keine allzu große Beachtung zu schenken. Ihr Hardrock ist im Vergleich zu ähnlichen Veröffentlichungen nämlich einfach zu gewöhnlich. Sicher nicht schlecht gemacht, aber auch keinerlei Besonderheiten beinhaltend. An diesem Umstand änderten auch die folgenden beiden Alben nichts. Die nun vorliegende Veröffentlichung ist, wie dem Titel nach unschwer zu erahnen, ein Live-Album. Somit brauche ich über die Güte des musikalischen Inhaltes wohl nicht mehr viele Worte zu verlieren. Auch das Live-Gewand vermag nicht, die größtenteils vorhandene Belanglosigkeit der einzelnen Kompositionen zu kaschieren. Spätestens nach den ersten 3 Songs treten erste Anzeichen von Langeweile ein. Einziger, wenn auch schwacher, Trost ist, daß die Dauerwellen zeitgemäßen Frisuren weichen mußten! Bei Live-Alben enthalte ich mich zwar einer Punktevergabe, möchte jedoch anmerken, daß eine solche keineswegs rosig ausgefallen wäre.