Wenn man in einem Lexikon unter "kompromißloser, amerikanischer Death" nachschlägt, was wird man dort wohl finden? Richtig - DYING FETUS! Unter Insidern hat diese Band schon fast Kultstatus erreicht - keine andere Band schafft es auf solch erbarmungslosem, direktem Wege einen treibenden Midtempo-Groove nach dem anderen von der Stange zu lassen, um unmittelbar darauf, auf vehementeste Weise mit einem Blast zu entgegnen, welcher wiederum, über die so typischen Breaks in ein weiteres Klanggewitter übergeht.
Doch beim aktuellen Album bedienen sich DYING FETUS dieses bewährten Kochrezeptes leider nicht in dem Ausmaß, wie man das von ihnen gewohnt ist! Nicht mehr so kantig und impulsiv brechen die Nummern über einen hernieder, nicht so zahlreich sind die oben bereits erwähnten charakteristischen "stop-and-go's" und die mitreißenden Power-Chords! Vielmehr drängt sich ein leichter, aber bestimmter Hauch von Hardcore ins Geschehen, der früher zwar schon immer ein stiller Begleiter war, sich aber kaum wirklich ins Bewußtsein rückte. Die Tracks wurden dadurch nicht harmloser oder weniger aggressiv, sondern einfach nur etwas harmonischer und kompakter. Die Betonung liegt bei "etwas", denn weit gefehlt wer glaubt, daß DYING FETUS in ihrer unverkennbaren Derbheit degenerierten!
Was jedoch 1 zu 1 beim Alten blieb, sind die unkonventionellen Vocals, die nach wie vor zu polarisieren vermögen. Auch das Cover überzeugt nicht unbedingt durch kreatives Artwork und geht so mit denen, der vorigen Alben einher.
Fazit: Ein DYING FETUS-Fan wird an diesem Album sicherlich seine helle Freude haben, jedoch wird er immer mit einer Träne im Auge auf die Werke davor blicken...