DE WAONZIN / NUESTROS DERECHOS - Split ´em All
Label: Eigenproduktion
"Split 'Em All" als Albumtitel mag wohl schnell die Assoziation an eine der ersten und ungestümsten Thrash Metal-Alben der Zeit - METALLICAs "Kill 'Em All" - hervorrufen, noch dazu wirkt auch das Cover wie eine Quasi-Hommage an SLAYER, ist der Stil doch sehr an jenem von "Seasons In The Abyss" angelehnt. Und die Holländer machen auch selber keinen Hehl daraus, woher sie Inspirationen beziehen, wo ihre Wurzeln liegen: Ganz klar will man jene Split als Hommage an die guten alten Zeiten betrachtet wissen, als Musik noch handgemacht war, wüst und energetisch aus den Boxen hämmerte und Spandex zu Adidas getragen wurde.
Sowohl DE WAONZIN als auch NUESTROS DERECHOS sind mit jeweils vier Songs vertreten, unterscheiden sich stilmäßig und vor allem qualitativ nur minimalst, wodurch sich beim Durchhören zumindest nicht der Eindruck eines lieblos zusammengeschusterten Etwas ergibt, wie bei Split-Veröffentlichungen sonst oft der Fall. Auch nimmt der Spaßfaktor - wie anfangs vermutet - nicht überhand; Zugegeben, der Spaß an der Sache stand sicher im Vordergrund, während der bange Blick auf Verkaufszahlen definitiv außer acht gelassen wurde (zumal das gute Stück auf 500 Exemplare limitiert ist) - jedoch beweisen beide Bands songwriterische Qualitäten. Im Detail:

DE WAONZIN agieren als hervorragend gelungener Brückenschlag zwischen (Thrash) Metal der alten Schule und den zeitlang ach so modernen Hardcore Partien wie MADBALL, RYKERS, SNAPCASE und anderen. Schnell, teilweise melodiös, stets mit ordentlichem Groove und typisch hardcore-lastigem Geshoute wissen sie auch, einige "typisch schwedische" Parts und Breaks einzubauen (man erinnere sich an MACHINE HEADs "Imperium"), womit ihr Teil der Split äußerst kurzweilig da abwechslungsreich und energiegeladen geraten - und demnach auch leider viel zu schnell vorüber ist.

NUESTROS DERECHOS stammen - trotz spanischem Namen - ebenfalls aus Holland und können die Qualität ihrer Vorgänger durchwegs fortführen, auch wenn sie selbst ihre Stücke mit etwas weniger Hardcore, dafür mehr Metal würzen und somit etwas räudiger zu Werke gehen. So erinnert "Hellspawn" nicht nur an alte KREATOR, sondern versprüht auch einen gewissen VENOM-Charme, wobei ich hierbei insbesondere an die "Black Metal"-Interpretation des explosiven Gemischs von SLAYER und MACHINE HEAD im Zuge derer gemeinsamen Tour denke... Konsequent wird auch hier jener Stil fortgeführt, die "Flag Of Hate" stets hochgehalten und das Trio weiß somit, den rauen Charme der späten Achtziger gemischt mit einer netten "Fuck Off"-Attitüde zu versprühen.

Leider gilt bei dieser Veröffentlichung: Mehr wäre tatsächlich auch mehr gewesen, denn beide Bands wissen zu gefallen, machen richtig Spaß mit ihrem "Haudrauf"-Brachialgemisch. Obwohl old schoolig wirken sowohl DE WAONZIN als auch NUESTROS DERECHOS frisch - und im Gegensatz zu einigen alten Thrashern nicht nur vorgetäuscht unverbraucht, spielfreudig und energiegeladen.

Aufgenommen wurde übrigens in den Bunt Studios unter dem wachsamen Ohr von Menno Bakker, welcher sich bereits für Bands wie BORN FROM PAIN verantwortlich zeichnete, den Endmix übernahm anschließend niemand geringerer als Alan Douches, welcher bereits für Bands wie SEPULTURA, SHADOWS FALL, GOD FORBID, SICK OF IT ALL, DILLINGER ESCAPE PLAN, CONVERGE, NILE und HATEBREED gewerkt hat - kurzum: "Split 'Em All" drückt auch produktionstechnisch gewaltig auf die Magengegend!

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6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Ao Godverdomme
2. Borderline
3. Among The Enemy
4. Lords Of Destruction
5. Hellspawn
6. D.i.y.
7. De Strop
8. Erase Me
Gesamtspielzeit: 22:41

macabre
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Beitrag vom 31.03.2006
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