THE DOGMA - Black Roses
Label: Drakkar
Wenn uns Italien mit Musik beehrt, dann spielt ein Großteil der Bands in der Power Metal-Liga. Das ist bei THE DOGMA nicht anders. Die Formation hat uns ihr Debüt-Album „Black Roses“ vorgelegt. Die fünf Jungs versteifen sich aber nicht auf die traditionelle Spielart. Sie variieren. Variieren dahingehend, dass THE DOGMA Gothic-Einflüsse einstreuen: Chorale Untermalung.
Die Premiere auf dem großem Metalparkett beginnt gleich fulminant. „Black Roses“ zieht den Hörer zu Beginn in die Welt des Chorgesangs hinein. Klar, in erster Linie steht der Black Metal mit progressivem Touch im Vordergrund. Der ist von Vornherein schon ansprechend. Großer Vorteil der Truppe ist Sänger Daniele Santori. Zum Glück hat er keine Quäkelstimme wie so viele andere Mitstreiter, deren glockenhelle Organe die Gläser im Küchenschrank zerspringen lassen. Santori bewegt sich auf einer mittleren Stimmlage, getragen durch eine gute, wenn auch nicht virtuose Gitarrenarbeit. Starker Mitstreiter in der musikalischen Umsetzung ist Keyboarder Stefano Smeriglio. Wer nun denkt, dass er einen durchweg harmonischen Klangteppich ausbreitet, der irrt. Mal sind es futuristische, mal schräge orientalische, mal eben harmonische Töne. Bei der Umsetzung des Albums erhielt THE DOGMA noch orchestrale Unterstützung durch die „Filarmonica Marcmigiana“ und das Indigo-Streichquartett.
Kommen wir zurück zur eigentlichen Kernaussage. Der zehnköpfige „Choir Of Saint Cosma“ gibt der Scheibe die anfängliche Gothic-Note, wie wir sie eigentlich von Bands wie TRISTANIA und SIRENIA kennen mögen. Anfänglich deshalb, weil die Italiener gut daran getan hätten, mehr auf den Chor zurückzugreifen. Er versiegt immer mehr mit jedem weiteren Lied auf dem Album. Genau darin liegt der Knackpunkt. THE DOGMA kann zwar durchwegs eine gute Arbeit ablegen, aber der Hörer wird schon fast irregeführt: Er stellt sich auf diese interessante Variante des „Power-Gothics“ ein, wird aber leicht enttäuscht wenn er merkt, dass die Musiker darin keine klare Linie für die gesamte Scheibe sahen. Zwischendrin taucht der Chor zwar wieder auf, das ist aber zuwenig. Was gründlich daneben ging, war der Einsatz der Sängerin Erichetta Coli. Mit Verlaub, unter einer guten Stimme ist anderes zu verstehen.
Abgesehen der kritisierten Punkte bewegen sich THE DOGMA auf hohem Niveau - und das schon mit der Premiere. Es sind die kraftvollen Arrangements, die mitreißen. Ein Verdienst, der auch auf die druckvolle Produktion (Siggi Bemm) zurückzuführen ist. Außerdem beweisen die Italiener, dass sie darüber hinaus ein gutes Händchen für die ruhigeren Töne haben. Pech vor den Aufnahmen zu „Black Roses“ hatte Schlagzeuger Marco Bianchella. Er hatte einen Autounfall, konnte nicht hinter den Fellen sitzen. Seine Arbeit beim Recording übernahm Mike Terrana, das „Tier“ von RAGE.







5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Black Roses
2. Wicked Angels
3. Queen Of The Damned
4. Devil’s Bride
5. …and Julie No More
6. Ghost Of War
7. Temptation
8. Waiting For The Rain
9. Sands Of Time
10. Maryann
Gesamtspielzeit: 54:50

Philipp
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Beitrag vom 25.03.2006
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