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CENTURION - Invulnerable
Label: SPV |
Eine Scheibe kann ja gut sein, dennoch gibt es aber Details, die sie hinunterziehen: ungenau gespielte Gitarren, falsch abgemischt oder zu übertriebener Keyboard-Einsatz. Oder aber der Gesang. CENTURION liefern uns mit ihrem aktuellen Album „Invulnerable“ dazu ein gutes Beispiel. Die Musik ist gut, der Sänger macht sie komplett kaputt. Guter Power Metal mit Anleihen von JUDAS PRIEST - so lässt sich CENTURION definieren. Es passt eigentlich das Meiste. Das Songwriting ist durchdacht, es ist für dieses Genre mit der notwendigen Dynamik ausgestattet. Die Gitarren sind treibend, unterstützt vom präzisen Drumming. Das Ganze mündet in einer ausgewogenen Spielfreude. So weit so gut. Was einem die Nackenhaare aufstellen lässt, ist der Gesang von Germano Quintabà. Der erste Track lässt sich noch gut aushalten, doch danach wird es zunehmend schlimmer. Es ist das „virtuose Zittern“ im Organ des Sängers, das die gute Scheibe zunichte macht. Der gute Mann am Mikro macht alles zunichte. Quintabà kann keinen Ton singen ohne sich wie eine handbetriebene Sirene anzuhören. Das hat er eigentlich gar nicht nötig. Denn sein Organ ist ansprechend und liegt irgendwo zwischen Kai Hansen und Michael Kiske. Das Manko kommt beispielsweise im sechsten Lied, „Standing On The Ruins“, sehr gut zur Geltung. Ein semi-balladeskes Lied mit einem mehrstimmigen Refrain. Der hat es ja in sich, macht den Track durch seine Harmonie erst aus. Doch die „Zitterpartie“, dieses Vibrato des Sängers hebt diesen Vorteil wieder auf. Diese Wertung gilt auch für all die anderen Stücke. Wieso schafft es der Sänger nicht, einfach nur konstant klar zu singen, ohne Sirenengeheul? Er muss sich zurücknehmen. So wird die nächste Scheibe nicht besser.
Beitrag vom 28.11.2005 Zurück
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