JERUSALEM BOOGIE - Peking On
Label: Eigenproduktion
Heimische Underground Gefilde verlassend gibt es diesmal die EP eines Ein-Mann Projekts aus England. Hinter dem Namen JERUSALEM BOOGIE verbirgt sich nämlich Darren Simpson, seines Zeichens auch Bandmitglied bei NEON SET.
Die selbstgewählte Referenz zum Phänomen Krautrock ist sehr zutreffend - experimentelle Soundlandschaften durchziehen die etwas mehr als 20 Minuten von „Peking On“. Unvermeidlich dabei ein quäkender und quietschender Synthesizer, fast wie von selbst ergeben sich da wahlweise Bilder von fernen Galaxien und Sternen, so wie sich das die Regisseure von „Raumschiff Enterprise“ zumindest vorstellten, oder Reminiszenzen an längst vergangene C64 Spiele. Wohl am deutlichsten in diese Richtung geht der instrumentelle Track „Jennifer Floats“.
Dass es JERUSALEM BOOGIE auch konventioneller gibt, beweist der „Jetztsong“, dessen Melodie, vorgetragen mit Mundharmonika, sich direkt ins Ohr quietscht. So manche elektronische Spielereien lassen sich etwa mit PETERLICHT vergleichen, allerdings bleibt JERUSALEM BOOGIE weit weniger textorientiert. Ruhiger und spröder klingt das ganze in „Embrace Now“.
Etwas aus der Reihe fällt schließlich der dritte Song („Peking On“), der sich dynamischer und bis aufs Intro und so manchem Break auch leichter verdaulich gibt. Ein Kollege von NEON SET ist hier als Gitarrist vertreten, ähnlich spröde und interessante Gitarren gabs zuletzt von JOHN FRUSCIANTE zu hören, wobei die Kombination mit dem krautrockigen Rest des Songs erstaunlich gut funktioniert.
Wer eigenständige, experimentelle Musik schätzt und dabei Heroen wie CLUSTER, CAN oder NEU! nicht abgeneigt ist, liegt hier goldrichtig.




6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Jetztsong
2. Embrace Now
3. Peking On
4. Jennifer Floats
Gesamtspielzeit: 24:50

Doris
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Beitrag vom 14.03.2005
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