STAN BUSH - Shine
Label: Frontiers Records
STAN BUSH (mit dem gleichnamigen, mittlerweile leider im Amt bestätigten US-Präsidenten hoffentlich weder verwandt noch verschwägert) ist - wenn man so will - einer der Shooting-Stars der Sparte Melodic Rock schlechthin. Seine Solokarriere nahm bereits 1983 ihren Anfang, und von da an lieh Bush seine Stimme bedeutenden Größen wie beispielweise ALICE COOPER oder JEFFERSON STARSHIP. Aber damit nicht genug: Auch als Songwriter war der gute Mann aktiv, und griff etablierten Gruppen wie QUIET RIOT oder HOUSE OF LORDS erfolgreich unter die Arme.

Mit "Shine" wurde nun endlich der Nachfolger zur "Language Of The Heart" auf den Markt gebracht. Um garantiert nichts dem Zufall zu überlassen, scharte Bush bewusst namhafte Musiker um sich: Allen voran Gitarrist Tim Pierce, der schon für Megastars wie JOE COCKER, ROD STEWART oder BON JOVI in die Saiten griff.

Wie vorliegendes Werk in etwa klingt, kann sich wohl jeder anhand der genannten Namen in etwa ausmalen. Linientreuer, traditionsbewusster (Melodic-) Rock voller Leidenschaft und mit Anspruch auf Zeitlosigkeit. So (oder ähnlich) könnte eine treffend Umschreibung lauten. Und: Dieser Sound passt geradezu perfekt zur Labelphilosophie von Frontiers Records. Apropos perfekt: Eben diese Bezeichnung verdienen einige Stücke auf "Shine" allemal, selbst wenn hierauf keinen weitläufigen musikalischen Revolutionen der Weg geebnet wird. Trotzdem bietet Bush melodische Rockmusik von bestechender Qualität, und man sah bei Entstehung dieses Werkes wohl keinerlei Veranlassung, dem Sound eine Frischzellenkur zu verpassen, sondern fühlt sich eher seinen ureigenen musikalischen Wurzeln verpflichtet, die eindeutig in den glorreichen 70ern anzusiedeln sind, als erstmals in eine ähnliche musikalische Richtung tendierende Band Musikgeschichte schrieb. Ob Melodic Rock, AOR oder Progressive Rock, ist im Endeffekt sekundär, denn bei der Zuordnung muss man sich nicht zwingend auf eine Stilschublade fixieren, wie ich finde.

Was schlussendlich am meisten zählt, ist nämlich vor allem die musikalische Reife, und die kann man beim Konsum der Songs förmlich spüren. Nach mehreren Hördurchgängen beschlich mich übrigens das Gefühl, dass sich in meiner Plattensammlung eine Veröffentlichung einer Band verbirgt, deren stilistisches Erscheinungsbild sich geradezu zu Vergleichen aufdrängt.

Nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass (Gert) STEINBÄCKER (STS) auf seinen drei Soloalben zum Teil vergleichbares Material veröffentlicht hat, vor allem was das Gitarren- und Bassspiel anbelangt. Außerdem berufen sich sowohl STEINBÄCKER als auch BUSH auf ähnliche Vorbilder, die eben in den 60er/70er Jahren ihre musikalische Blütezeit erlebten, wenngleich das erste S von STS wohlgemerkt natürlich eine andere Stimmlage favorisiert. (Besonders auffällige Parallelen tun sich übrigens bei den Stücken "I Turn To You" und "Have You Ever believed" auf.) Ansonsten ist BUSHs Vorliebe für den Sound von Oldies wie DEEP PURPLE ("Shine") oder auch LED ZEPPELIN unüberhörbar, allerdings erliegt er niemals der Versuchung, blind abzukupfern.

Fazit: Eine weitere famose Platte aus der Klangschmiede FrontierRecords, die aber leider nur von einer Minderheit überhaupt wahrgenommen wird, während Retorten-"Bands" die Charts anführen. Sad, but true!




6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Shine
2. Falling
3. I Will Be There
4. I Turn To Youl
5. What You Mean Tonight
6. Say It Ain¸t Love
7. Have You Ever Believed
8. Do It All Over The Chance You Take
9. When I Dream
Gesamtspielzeit: 41:00

Hutti
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Beitrag vom 13.11.2004
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