Ich geb´s ja zu, ich mag keine Konzeptalben. Irgendwie hab ich dabei immer das Gefühl als wäre der Band nichts Neues eingefallen. Außerdem habe ich dabei immer das Gefühl, so etwas Ähnliches wie ein Musical anzuhören, die wahrscheinlich schlimmste Musikform überhaupt. Vielen Dank für den Applaus.
Das neue Werk von TEN ist ein Konzeptalbum geworden, noch dazu eine Liebesgeschichte und die spielt dann auch noch in der Zukunft. Das alles hört sich nicht sehr einladend an, aber wenn man einmal das ganze Drum- herum vergißt und sich das Wichtigste, nämlich die Musik anschaut, erkennt man, was für ein Meisterwerk TEN mit diesem Album abgeliefert haben.
Hier wird feinster Hardrock zelebriert, tolle Songs, die einem sofort ins Ohr gehen, harte Gitarren und ein Sänger, der sogar an die Klasse eines David Coverdale herankommt. Ein starker Track folgt dem anderen. Besonders das sehr ungewöhnliche "Thunder in Heaven", das mit einer recht langen Gitarrenattacke beginnt und dann in einen schnellen Metalsong übergeht, läßt den Hörer begeistert zurück. Zwischen die harten Songs sind dann immer wieder Balladen gestreut. Das muß so sein, ist ja schließlich eine Liebesgeschichte. Manche werden sich über die einfühlsamen Songs freuen, andere werden sie für kitschig halten. Das ist Geschmackssache.
Abgerundet wird "Babylon" von einem sehr schön aufgemachten Booklet. Sollte sich jemand wundern, warum das Artwork eine fernöstliche Richtung einschlägt, zum Beispiel wegen den japanischen Schriftzeichen auf der Rückseite, so hat das folgenden Grund: TEN sind nämlich in Japan eine feste Größe und haben dort einfach den größten Markt. Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, dann schaffen die Engländer mit diesem Album auch bei uns den Durchbruch, verdient hätten sie es.

Ingjo