MASTER - Spirit Of The West
Label: Impact Records/system Shock
Jaja, eine Platte für Cowboys und andere harte Kerle.

Das fängt an mit dem Versuch am Cover Ringo Starr in „Am Anfang war das Feuer“ in Wyatt Earps Klamotten zu stecken, geht über die prollig-toughen Sprüche auf der Rückseite und zieht sich natürlich auch in die Musik hinein.
Diese klingt nach erstem Reinhören wie KRABATHOR (Auch Tschechen. Zufall?) nachdem sie auf den zur Zeit ordentlich dahinrollenden Death’n’Roll-Zug aufgesprungen sind. MASTER-Mastermind Speckmann würde das natürlich nicht gern hören, schließlich hat er in den Staaten schon Death Metal gemacht als wir alle noch in den Windeln lagen (Großkotziges dieser Art würde sich zumindest perfekt ins Konzept fügen…), aber der Verdacht bleibt trotzdem bestehen. Dass er nie den Erfolg eines Chuck Schuldiners (DEATH) oder Larry LaLondes (Ex-POSSESSED, dann PRIMUS) hatte oder deren Kultstatus, lässt sich vielleicht darauf zurückführen, dass Speckmann seinen US-Aufenthalt unfreiwillig verkürzen musste. Davon erzählt dann auch „Another Day In Phoenix“. Also Ehre wem Ehre gebührt: er war schon einer der ersten, die machten, was er jetzt wieder macht.

Aber kommen wir wieder zu „The Spirit Of The West“ bevor wir uns verplaudern. Mit KRABATHOR auf Rock’n’Roll wird man dem Album beziehungsweise Meister Speckmann nicht gerecht. Viel eher dürfte es bei diesem Album so gewesen sein: der gute hat wie seit der Zeit in der der Verfasser dieser Zeilen tatsächlich noch in die Windeln geschissen hat MOTÖRHEAD gehört und mit seinen zwei Haberern an Gitarre und Drums etwas ähnliches machen wollen. Das Resultat ist dann etwas härter ausgefallen und auch besser. Härter weil man ja doch auch ein wenig PANTERA gehört hat seit 1985 (als Beweis bitte Track 8 anhören), besser, weil Speckmann anno `85 vielleicht kultig war, das hier aber echt Qualität hat. Auch technisch: es wurde also nicht nur auf Blechbüchsen geschossen seit der Rückkehr in den damals noch wilden Osten, sondern auch fleißig geübt.
Das „Ring Of Fire“-Cover am Schluss macht noch einmal auf die Hardcore-/Punk-Connection aufmerksam und passt natürlich auch thematisch rein, sollte aber besser ignoriert werden.
Den MOTÖRHEAD-Spirit mit hartem Metal mischen, dabei ab und zu ein bisschen unnötig covern und seinen Standard dabei ständig etwas steigern. So oder ähnlich muss es auch immer wieder Tom Angelripper (SODOM-Chef) gehen. Zufälligerweise ist der ja auch begeisterter Hobby-Cowboy.

Übrigens: ich bin überzeugt, dass die Mucke live ordentlich was kann und wie es der Zufall so will wird uns MASTER-Meister Speckmann in Kürze mit einem Wien-Besuch beehren. Am 29. Mai kommt er für einen Auftritt im Planet Music aus dem Osten zu uns geritten…





6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. You´ll Be Blamed
2. The Serpents Tongue
3. Rights Of Life
4. Envy
5. Sign Up
6. Another Day In Phoenix
7. Whatever, Wherever, Forever
8. The Gold Mine
9. The Perfect Family
10. Pistols, Whiskey And Coyotes
11. Long Knifes
12. Ring Of Fire
Gesamtspielzeit: 40:09

Kronos
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Beitrag vom 11.05.2004
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