MISANTHROPIC MIGHT - Misanthropic War
Label: Eigenproduktion
Wenn man sich die gesammelten musikalischen Beteiligungen der umtriebigen Gebrüder Marath so anschaut, bildet MISANTHROPIC MIGHT eine schwarzmetallische Ausnahme zwischen den sonst eher Death Metal-lastigen Projekten PUNISHMENT, PARENTAL ADVISORY beziehungsweise SEEDS OF SORROW. Verstärkt durch einen dritten Mann am Schlagzeug zelebrieren Fredl (Gitarre, Backing Vocals) und Markus (Bass, Vocals) jetzt schon seit längerem misanthropische Weisen abseits des Blut-und Beuschl-Genres und das neueste Ergebnis dieser unheiligen Dreieinigkeit dreht sich jetzt in meinem CD-Player. Versehen mit dem kämpferischen Titel „Misanthropic War“, lässt auch das Vulkanausbruch-Endzeitstimmungs-Cover wenig Zweifel darüber, was den geneigten Hörer erwartet.
Begonnen wird mit einem getragenen Instrumental-Intro, die anklagenden Gitarren, der Bass und die schleppend-schwere Schlagzeughinterlegung künden – wie der Titel verrät – von der Ruhe vor dem Sturm. Und dann geht´s auch schon los mit Track Nummer Zwei, der direkt an das Intro anschließt. „Touched By Fire“ prescht gleich mit einer rabiaten Blastpassage los, die wohl niemanden im Unklaren darüber lässt, was in der nächsten halben Stunde Programm sein wird. Im Allgemeinen wird nicht lange gefackelt, sondern lieber geknüppelt, ohne dabei die nötige Abwechslung zu vergessen. Die Geschwindigkeit der einzelnen Songs ist zwar generell hoch, zwischendurch gibt's aber den einen oder anderen auflockernden Mid Tempo-Part.
Mit allzu lieblichen Melodien hält man sich zu keiner Zeit auf und so regieren die sägenden Gitarren, keifender Gesang und Blastbeats. Alles in allem eine sehr straighte wenn auch nicht unbedingt sonderlich innovative Auslegung von Black Metal der rauhen, neueren Schule, die Nähe zu MARDUK allerdings, die live sehr immanent erscheint, ist auf CD nicht so ausgeprägt. Am Wiedererkennungswert und der Unterscheidbarkeit einzelner Nummern müsste allerdings noch ein bisschen gearbeitet werden, damit alle Lieder so ins Ohr gehen, wie „Touched By Fire“, das vor allem einen tollen Refrain aufweist.
Nicht unbedingt berauschend ist leider der Sound geraten. Man sollte ursprünglich annehmen, dass es nicht so schwierig ist, drei Instrumente und Gesang so zu arrangieren, dass sie einzeln heraushörbar sind und doch als ganzes homogen wirken. Zwar sind Gitarre und Bass schön auseinanderdividierbar, das Schlagzeug besteht aber leider hauptsächlich aus Becken, Hi-Hat und Snare, während die Bass Drum einen entsetzlichen Sound hat und insbesondere bei den schnellen Passagen völlig untergeht. Erstaunlicherweise hat der Bass bei dieser Produktion einen wirklich guten, vollen Sound abbekommen, die Gitarre wiederum klingt zu dünn und irgendwie zu kratzig. Der Gesang kommt im Allgemeinen sehr gut rüber, es war aber nicht unbedingt ein Fehler, dass die clean gesungene Stelle in „Northern Storm“ zu leise geraten ist, da selbige mehr als befremdlich klingt. Was die Abstimmung der einzelnen Instrumente aufeinander anbelangt, wurde eigentlich ganz saubere Arbeit geleistet und auch der Gesang ist gut in die Musik eingebettet; wie auch bei den Gitarren hätte der gesamten Produktion ein volleres und homogeneres Gesamtbild allerdings nicht geschadet.
Abschließend lässt sich über „Misanthropic War“ sagen, dass hier ein solides Stück Black Metal abgeliefert wurde, das aber auf Grund von gewissen produktionstechnischen und musikalischen Unzulänglichkeiten nicht über die Durchschnittlichkeit hinauskommt.




4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Rest Before The Storm
2. Touched By Fire
3. Northern Storm
4. Deathtrip
5. Demonwarmachine
6. Misanthropic War
7. Burn On The Cross
8. Hellfuck
9. Inhumate End
Gesamtspielzeit: 33:17

Christoph
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Beitrag vom 17.03.2004
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