MISBEGOTTEN - Join The Mbg
Label: Eigenproduktion
Fängt mit schräg-schönen Gitarre-erzeugten Klängen an, das nun mehr dritte Album der Salzburger Hardcroe-Veteranen - Teil der Szene seit gut zehn Jahren. „Join The MBG“ lautet das Leitmotiv dieses Tonträgers und die daraus folgende Verlockung ist auch keine kleine.
Der druckvolle Sound, der den so genannten Metalcore an die Front setzt, erweist sich als omnipräsent. Auf Wunsch gibt´s vertackte Drumparts abseits der Doublebassattacken, die hier zwar auch eingesetzt werden, aber eben nur im richtigen Moment und nicht zur Überdeckung nicht vorhandener Fähigkeiten. Einzelne schrille Tom Morello-like-Fieper, die dem 6-Saiten-Instrument nicht ausbrechen würden, wenn es im Sinne seiner Natur behandelt werden würde, bringen gekonnt eingesetzt wirklich allerlei zustande und jagen Vorhersehbarkeit und Eintönigkeit schon dann in die Flucht, wenn man ihre zwischenzeitlichen Niederlassungen noch nicht einmal erahnt hätte. Beim Durchlauf dieser CD könnte man manchmal an BIOHAZARD, in schnellen Rifffolgen an SUICIDAL TENDENCIES erinnert werden. Der Sänger macht seine Sache dann gut, wenn er zum Shouter wird, in positiven, ungezügelten Momenten klingt er sogar nach Rey Oropeza (DOWNSET), doch wird versucht, im herkömmlichen Sinne die Stimmbänder einzusetzen (der Song „The Cave“ beweist das ziemlich „ausdrucksstark“), dann klingt das wie ein verzweifelter Versuch, Washington DC der 80er zu bändigen. Dass sich das als Niederlage weist, ist klar. In Stücken wie „Things I’m Living For“ funktioniert jedoch alles recht fein, da wird gemacht, was man kann: gerockt wie Sau! Da findet auch der Salzburger Dialekt seinen Platz, wenn die Kehle bis knapp vor die Heiserkeit malträtiert wird und kranke Background-Vocals dem Ganzen noch das Sahnehäubchen aufsetzen bzw. alles wegblasen, was sich nicht am nächsten Betonpfeiler festklammert!
Ja, so soll es sein, aber wenn über an sich brachial rockende Parts die gezwungene und anstrengende Singerei gelegt wird, wie es auch bei „Madness“ der Fall ist, nervt das einfach und zerstört Geschaffenes.
Dass die Lyrics nichts Weltbewegendes sind („The Crown“: The Crown – no other opinion counts. When she tells us everything’s ok – then everything’s ok. When she tells us nothing is ok – nothing is ok usw. usf.) lässt sich zwar schlucken, aber eben nur dann, wenn die Artikulation passt.



MP3 - FILES:
Things i`m living for (File liegt auf members.aon.at)

5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Join The Mbg
2. A Cigar Rules The World
3. Madness
4. The Crown
5. I Want To Believe
6. Your Friend Is Back
7. Mr. Xenophobia
8. A Story ´bout A Band
9. Things I'm Living For
10. The Cave
11. Shaggadelic
Gesamtspielzeit: 51:59

houdini
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Beitrag vom 27.02.2004
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