Das lange Warten hat endlich ein Ende: Das neue Werk der FARMER BOYS ist da! Wenn ich gewußt hätte, was uns die Schwaben da vorenthalten, wäre ich vermutlich ausgerastet! "The World is ours" ist nämlich ein absolutes Killeralbum geworden. Aber der Reihe nach....

Die lange Wartezeit ist hauptsächlich deshalb zustande gekommen, weil die Farmers das Label gewechselt haben und mit dem Produzenten nicht klar gekommen sind. Mit dem Depeche Mode Produzenten Steve Lyon zusammen zu arbeiten, war ein Wunschtraum für die Farmer Boys, doch leider klang das Ergebnis nicht so, wie erhofft. Also hat man an das Ganze selbst Hand angelegt und so den gewünschten Sound für die CD geschaffen. Hier wird zusammengemixt, was eigentlich weder zusammengehört, noch zusammenpassen dürfte. Sie haben nämlich eine perfekte Mischung gefunden, zwischen 80er Pop und megaharten Riffs, dazu kommt dann noch eine gehörige Portion Pathos. Dadurch haben die FARMER BOYS etwas geschafft, was eine wirklich große Band ausmacht. Sie haben ihren eigenen Stil gefunden. Wer einen Farmersong hört, weiß sofort mit wem er es zu tun hat.

Besonders begeistert bin ich von dem fetten Gitarrensound, den PANTERA nicht härter hinbekommen hätten. Dazu kommt noch die großartige, abwechslungsreiche Stimme von Sänger Matthias Sayer, der gekonnt zwischen wildem Geschrei und einfühlsamem Gesang hin- und herpendelt.
Eine enorme Verbesserung ist den Deutschen auf dem Bereich des Songwriting gelungen. Daß sie großartige Lieder schreiben können, haben sie zwar schon auf den 2 Vorgängern ("Countrified" und "Till the cows come home") bewiesen, aber eben nicht in dieser Konstanz, wie auf "The World is ours". Waren zuvor pro Album 3-4 Hits zu hören, so sind auf diesem Werk nur Killersongs vertreten.

Gott sei Dank haben die Farmers auf diesem Album ihren "running Gag", ständig mit Getier oder anderem Farmerzeug ihre Texte oder Covers zu "schmücken", verzichtet. Dadurch wirkt das Album viel erwachsener und kann endlich von der Musikwelt ernst genommen werden. Meiner Meinung nach war diese vordergründige, erzwungene Witzigkeit dafür verantwortlich, daß viele die Band unterschätzt haben. Der Humor ist zwar immer noch vertreten, aber dieses Mal ist er viel hintergründiger ausgefallen. Ich kann nur hoffen, daß den FARMER BOYS mit diesem Album der endgültige Durchbruch gelingt, denn verdient hätten sie es schon lange. Nach diesem Album kann ich nur sagen: the world is truly yours!