Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits als “die ROLLING STONES der Neunziger” berühmt-berüchtigt, erklommen GUNS’N’ROSES mit den beiden gleichzeitig veröffentlichten Alben “Use Your Illusion 1” und “Use Your Illusion 2” den Thron der Rockmusik, wo sie die nächsten Jahre auch genüsslichst residieren durften, wenn sie nicht gerade Stadien füllten.

Das inzwischen zum Sextett gewachsene Konglomerat erwies sich auf den beiden Alben als deutlich gereift. Das Sounduniversum hatte sich um epische Stücke wie “November Rain” erweitert, das neben langen, molto cantabile Gitarrensoli und Pianoeinsätzen auch einen auf einem Marschrhythmus aufgebauten Schluss aufweisen kann. Samples (“Coma”) werden genauso verwendet wie spanisch anmutende Akustikgitarren und Slidegitarrenlicks.
Obwohl das Grundrezept 70er-Hardrock à la AEROSMITH trifft auf den Dreck des Punks und wird mit ordentlich Funkiness verquirlt gleich bleibt, gibt es eine Menge neuer Elemente im Sound der Gunners, die sich allesamt passend einfügen, als hätte die Band schon seit Jahrzehnten diese Mixtur drauf.
Neben der Stammformation erweitern auch zahlreiche Gastmusiker mit ihren Stimmen und Instrumenten die zwei Alben, der namhafteste unter ihnen ist wohl ALICE COOPER auf der bitter-süßen Halbballade “The Garden”.

Es mag das in rot und gelb gehaltene Cover von “Use Your Illusion 1” sein, aber irgendwie ist das die temperamentvollere der beiden Scheiben. Die besonders Punk-beeinflussten Nummern “Right Next Door To Hell” und “The Garden Of Eden”, sowie die Hardrocker “Back Off Bitch” und “Bad Obsession” tragen da aber sicher auch ihres dazu bei...