DORO - Calling the Wild
Label: SPV
Wenn die, zugegebenermaßen kleine, Frauenquote im Heavy Metal erheblich ansteigt, ist meistens ein deutsches Fräulein namens Doro dafür verantwortlich. Seit Jahren erfreut sie ihre treue Fangemeinde,zuerst mit Warlock dann solo, mit guter, harter Rockmusik. In den letzten Jahren hat sie mit modernen Industrialsounds experimentiert und mit "Maschine//Maschine" und "Love me in black" 2 hervorragende Alben veröffentlicht, die bei den alten Anhängern jedoch nicht sehr gut angekommen sind. Dafür hat sie neue Fans dazugewonnen, die sich mit den neueren und härteren Klängen durchaus anfreunden konnten. Mit ihrem aktuellen Werk "Calling the wild" ist die Deutsche nun zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Sie hat die alten Zeiten auferstehen lassen und Hard Rock/Metalsongs aufgenommen, die zwar hin und wieder mit moderneren Klängen gewürzt werden, aber die halten sich sehr im Hintergrund. Wenn man das hört, ist es eigentlich überraschend, daß ein Großteil des Albums von Jürgen Engler (ex DIE KRUPPS, jetzt DEKAY.com) produziert wurde, der ja bekanntlich mehr beim Industrial zu Hause ist und auch für die letzten beiden Doro-Alben verantwortlich war. Wie gewohnt, hat Engler dem Album einen großartigen Klang verpaßt, bei dem vor allem der fette Gitarrensound heraussticht.
Ansonsten ist alles vorhanden, was man von einem Doro-Album erwartet. Harte Metalsongs, einfühlsame Balladen und zwei deutsche Lieder. Mit "Burn it up" ist auch ein richtiger Ohrwurm dabei, bei dem die Fans bei künftigen Konzerten lauthals mitsingen werden. Dieser Song ist übrigens auch die Hymne des deutschen Footballclubs Düsseldorf Rheinfire.
Zwei erwähnenswerte Tracks sind dann noch die Coverversionen "White Wedding" von Billy Idol und "Love me forever" vom Motörheadalbum 1916. Bei ersterem hat Doro leider den ganzen Drive herausgenommen, so wird der Popsong schnell langweilig und "Love me forever" ist, abgesehen von der Stimme, kaum vom Original zu unterscheiden.
Für "Calling the wild" hat Doro eine sehr ansehnliche Liste von Gastmusikern aufzubieten. Da wären Slash, Al Pitrelli, Eric Singer, Bob Kulick und wie schon erwähnt Motörhead´s Lemmy. Dieser hat für diese CD extra einen Song namens "Alone again" geschrieben. Natürlich hat er es sich nicht nehmen lassen, auch den Bass und die Akkustikgitarre einzuspielen. Leider ist dieser Song, für den am meisten Werbung gemacht wird, nur auf der Limited Edition enthalten. Daher kann ich auch sonst nichts über diesen Track berichten, da ich diese noch nicht gehört habe.
Die Fans, die nur die normale Version der CD kaufen können, werden zu Recht sauer sein!
Abgesehen von diesem Wermutstropfen ist "Calling the wild" ein wirklich tolles Rockalbum geworden, bei dem man Kritikpunkte schon mit der Lupe suchen muß.

Ingjo




6 von 7 Punkten

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Beitrag vom 22.10.2000
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