THE STORYTELLER - Tales Of A Holy Quest
Label: Sound Poll
Hansi Kürsch war von Anfang an nicht der Sänger, wie wir ihn heute in seinem unverkennbaren Status kennen. Zwischen „Bataillons Of Fear“ und „Tales From The Twilight World“ liegen Welten in der musikalischen und gesanglichen Fertigkeit von BLIND GUARDIAN. Alle Scheiben der deutschen Ausnahme-Fantasten haben ihren Charme, wohl gemerkt. Nicht umsonst stehen sie heute auf weiter Flur alleine mit ihrer einfallsreichen Arbeit da. Andere Bands versuchten immer wieder, auf dem Pfad der Deutschen mitzuwandern – landeten aber abseits der Wege. In THE STORYTELLER liegt aber Potenzial, wenn auch weit hinter BLIND GUARDIAN, aber dennoch den gleichen Weg auf längere Zeit zu bestreiten. Eine Zeit lang taten das beide Bands gemeinsam, abseits des metaphorischen Sinns auf Tour. Die Schweden haben mit ihrem dritten Album „Tales Of A Holy Quest“ ein hervorragendes Album abgeliefert. Es knüpft irgendwie an „Tales From The Twilight World“ an, klingt aber doch anders. Antagonismus. Der Stil und das Songwriting sind ähnlich. Federn müssen THE STORYTELLER eben an einem ausnahmslosen Gesang lassen. Denn L-G Persson kommt bei weitem nicht an Kürsch ran, weiß aber seine eigenen vielfältigen Nuancen vor allem bei der sehr guten Ballade „When All Hope Has Faded“ zu nutzen. Er wird durch die choralen Refrains wieder aufgefangen. Die haben es in sich, sowohl in der melodiösen Geschwindigkeit, wie auch in der Harmonielinie. Das Songwriting ist ausgeklügelt, keine Schwachstellen. Mal glänzt es durch Gefühl, mal durch treibende Gitarren. Wie Power Metal sein sollte. Insgesamt gesehen ist es ein Genuss, den Sechssaitern zuzuhören. Klar strukturierte und mitreißende Riffs, die Soli finden auf den Punkt genau ihren Einsatz. Verspielt lässt sich da nur sagen, die Scheibe macht Freude. Die ersten zwei Stücke, „Voices From The Past“ und „Seed Of Lies“, sind als Opener gut gewählt und die besten auf dem Werk. Sie ziehen den Zuhörer mitten rein ins Geschehen. Aber auch das mit mittelalterlichem Touch beginnende „Trails Of Blood“ zeigt all die Power, die in der Band steckt. Mit vorschnellen Äußerungen soll man ja bekannterweise vorsichtig sein. Aber von THE STORYTELLER wird man noch einiges hören – wahrscheinlich auf der nächsten Scheibe mit einigem mehr an Keyboard und dadurch ein noch höheres Maß an Fantasy Metal. Wäre gut so. Dann würde es diesen Musiksektor bereichern. Denn da stehen BLIND GUARDIAN auf weiter Flur alleine da und könnten neben Bands wie HAMMERFALL und Consorten noch weitere ernst zu nehmende und vor allem beständige Konkurrenz vertragen.






6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Voices From The Past, Seed Of Lies
2. Conviction
3. A Holy Quest, Words Out Of Greed
4. Chamber Of Torture
5. The Mass
6. Blinded Eyes, When All Hope Has Faded
7. Trails Of Blood
8. ...and Still They Speak
Gesamtspielzeit: 45:06

Philipp
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Beitrag vom 27.11.2003
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