FALKENBACH - Ok Nefna Tysvar Ty
Label: Napalm Records
Sechs Jahre lang war Schweigen im Hause FALKENBACH, sechs Jahre Zeit, um sich weiterzuentwickeln, sechs Jahre für die Materialsammlung.
Nun meldet sich das Mastermind, das auf den unaussprechlichen Namen Vratyas Vakyas hört, mit dem nunmehr dritten Full Length-Album zurück, das wieder dem Hause Napalm entsprungen ist.
Diesmal hat man sich auch einige Sessionmusiker, so zum Beispiel Schlagzeuger, Sänger (natürlich nur für die „additional vocals“) und Guitarrero (selbstverständlich nur für „additional acoustic guitars“ zuständig) der bei Vratyas’ Label Skaldic Art unter Vertrag stehenden Band VINDSVAL dazugeholt, die wohl auch in nicht in unerheblichem Maße zum Fortschritt beitragen. Im Vergleich zum Voralbum wirkt alles deutlich ausgereifter und homogener, es hat sich anscheinend wirklich wie bei einem guten Wein ein Reifeprozess vollzogen. Da verstaubt man eben ein paar Jahre im grauslich feuchten Keller, aber das Resultat macht Laune und schmeckt.
Musikalisch hat sich nicht sonderlich viel verändert, nach wie vor fühlt man sich in der Nische des „Panflöten-Metals“, wie ich es zu bezeichnen pflege, zu Hause. Weiterhin den experimentellen Pfad des Folk beschreitend, schimmern zunehmend aber auch härtere Metal-Anleihen durch, die beim Vorgänger noch eher kleine Ausflüge in unbekanntes Terrain markierten, hier beim aktuellen Werk aber schon fast einen fixen Bestandteil ausmachen, wenn auch einen sekundären. Hymnische, pathetische Melodien gepaart mit Heldenchören versetzen einen in alte Zeiten der skandinavischen Vorherrschaft, wo noch Raub, Schlachten und Heldentum die soziale Landschaft prägten. Der Plan der Programmmusik geht tatsächlich auf - ich bin mittendrin. Auf der anderen Seite lässt man sich aber auch von den akustischen Passagen samt cleanem Gesang und Tamburin verzaubern und riecht auf dem Deck liegend die Meeresluft nach einer kräftezehrenden Schlacht.

Leute, die gerne bei Konzerten herumspringen und auf totale Dynamik im Songverlauf setzen, werden wohl bei den teilweise siebenminütigen Arien ihre Probleme haben. Für alle anderen, die gerne mitfühlen und „interaktive“ Musik zu ihren Leidenschaften zählen, wird „Ok Nefna Tyvar Ty“ reichlich Material zum Träumen zur Verfügung stellen.




5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Vanadis
2. ... As Long As Winds Will Blow ...
3. Aduatuza
4. Donar's Oak
5. ... The Ardent Awaited Land
6. Homeward Shore
7. Farewell
Gesamtspielzeit: 40:03

Hansi
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Beitrag vom 04.11.2003
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