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ELVIRA MADIGAN - Witches
Label: Black Lodge |
Soloprojekte haben ja ein Gutes. Derjenige muss sich nicht mit anderen Bandmitgliedern rumschlagen, kann sein eigenes Ding durchziehen, ohne dass jemand einen Einwand hat. Nun gut. Aber spätestens bei Live-Auftritten stoßen die Projekte an ihre Grenzen. Gastmusiker müssen her, wie soll ein Mann die ganze Musik rüberbringen? Und wenn es sich dann auch noch um komplizierte Musik wie Black Metal mit symphonischen Einflüssen handelt, ist es ohnehin ganz aus. Marcus H. wird sich das reiflich überlegt haben, alleine zu bleiben. 1995 entschied sich der Schwede nach Querelen in der vorherigen Band ELVIRA MADIGAN, eine One-Man-Show zu kreieren.Er macht sich gar nicht schlecht, lässt seiner Kreativität freien Lauf. Diese Kreativität lässt sich als Black Metal, einhergehend mit Avantgarde Metal als orchestrales Machwerk beschreiben. Kurzum: angelehnt an CRADLE OF FILTH. Die Parallelen auf „Witches“ sind nicht zu überhören, zu sehr ähnelt der Gesang an Dani - auch die gesprochenen Passagen mit ruhigem Akzent. Im Gegensatz zu CRADLE OF FILTH baut Marcus H. noch rein gesungene Vocals ein. Nette Komponente, die Abwechslung bringt. Das restliche musikalische Gerüst könnte genauso gut aus den Anfangstagen der Black Metal-Heroen stammen – dahin gehend, dass die 15 Stücke auf „Witches“ zwar hörenswert und eingängig sind. Aber nicht ausgereift. Hier und da holpert und poltert es noch, Übergänge sind nicht flüssig. Das macht aber weiter nichts, denn ein Händchen hat Marcus H. und damit ELVIRA MADIGAN: Das Händchen für perfekte orchestrale Melodielinien. Niemals wirken die Streicher hervorstechend dominant. Ein Vorteil, wenn der Hörer vom Bombast nicht überflutet wird. Das wird er allerdings auch nicht vom Schlagzeug. Ein Nachteil. Denn die Produktion lässt viele Wünsche offen. Böse gesagt hört sie sich an, als ob einer mit dem Diktafon vor der Box stand, während das Material abgespielt wurde. Traurige Leistung, dadurch geht nötiger Druck verloren, der der Scheibe gut getan hätte. Dagegen ist das Konzept des Albums gut gewählt: Thema sind Hexen. Vom Mittelalter bis zur Neuzeit.
6 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Anno Domini 2. Orroborros & The Pilgrim 3. Lilliannah – Demonologi För Dömda 4. Nocturne 5. Crestfallen 6. Kvinnorovet 7. Häxor, Maror, Och Vittror 8. Djävulens Novis 9. Ecclesia Non Novit Sanguinem? 10. Interludium I 11. The Kindred (salem 1692) 12. Ritual (varsel Del I) 13. Gregory Ix 14. Dark Is The Seraphim Gesamtspielzeit: Honeythorne: 61:59
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Beitrag vom 30.09.2003 Zurück
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