Originelle Finnen wieder einmal. Dabei ist die von MAPLE CROSS dargebotene Musik aus lauter Altbewährtem zusammengebraut. Aber eben in einer Mischung, die es in sich hat.
Was hätten wir da? An die späten CARCASS erinnernde Riffs, filigrane Doppelgitarrenarbeit, aber auch das eine oder andere Riff, das wie eine hardrockige Version einer SOILWORK- oder IN FLAMES-Idee klingt oder an Bands wie OVERKILL oder ANNIHILATOR denken lässt. Auf diesem gitarrenlastigen, mit einem latenten Hardrockunterton durchzogenen Metalfundament baut das Quintett auf. Aber nicht nur rocken können sie, nein auch ein lässig vollzogener Wechsel in einen Ska-Part (siehe “Embodiment Of Air”) oder eine Funk-Bridge (“New Direction”, tolle Basslinie) wird eingebaut, als wäre es nichts Ungewöhnliches und - das ist das wirklich Überraschende - passt auch noch perfekt.
Die zwei erwähnten Songs beenden das Album und können zudem auch noch mit einem schönen, melancholischen Schlussteil aufwarten, bei dem der Zuhörer mit einem jazzig-warmen Gitarrenton verwöhnt wird.
Davor gibt es allerdings noch die neun anderen Songs auf “Next Chapter” und die sind wesentlich konventioneller gestaltet, trotzdem aber eigenständig und vor allem von hoher Qualität. Die grundsätzliche Marschrichtung (melodischer Metal zwischen späten CARCASS, Götheborg-Sound und US-Metal) wurde ja bereits erwähnt.
Da dieses Album plakativ als das nächste Kapitel in der Bandgeschichte tituliert wird und “New Direction” mit seinen Anleihen bei Stilistiken wie Jazz und Funk den (programmatischen?) Abschluss bildet, drängt sich einem schon die Frage auf, wie denn das nächste MAPLE CROSS Album so klingen wird...