LABYRINTH - Labyrinth
Label: Century Media
Es scheint ganz so, als würde das mediterrane Flair nahezu jeden in Italien ansässigen Metaller dazu anstiften, eine von vielen Power Metal-Kapellen - wortwörtlich - aus dem Sand zu heben, dass die Qualität jedoch oft unter dieser Vielfalt und der damit direkt verbundenen, zwanghaften Veröffenlichungsflut leidet, versteht sich von selbst.
Dass ebenfalls die mir zur Rezension vorgelegten LABYRINTH - wenn auch beim Major Label Century Media ansässig - von diesem Problem betroffen sind, ist nun zwar traurig, aber dennoch die bittere Wahrheit - aber sein wir uns doch mal ehrlich: Nach den durchaus akzeptablen Anfangswerken sowohl auf Underground Symphony ("Piece Of Time" und "No Limits") als auch Metal Blade ("Return To Heavens Denied" und "Timeless Crime") bot man bereits auf der letzten Veröffentlichung für Brian Slagel - "Sons Of Thunder" - eine mittelschwere Katastrophe. Gut, nach dem Ausstieg von Bandkopf Olaf Thörsen und dem Labelwechsel besann man sich wieder auf seine alten Stärken, um bei den Anhängern der ersten Stunde wieder etwas Boden wett zu machen, jedoch frage ich mich, ob während den Touren mit HAMMERFALL, PRIMAL FEAR, HELLOWEEN oder auch GAMMA RAY nicht etwas zu viel des Guten im kreativen Geiste des Quintetts hängen geblieben ist?
Es würde jetzt zu weit gehen, die Band eines Plagiats zu bezichtigen, jedoch wirklich frische, eigene Ideen oder gar Innovationen sucht man bei LABYRINTH vergeblich, und von herausragendem Songmaterial ist man erst recht weit entfernt. Es ist einfach Faktum, dass gerade heute ohne dem "gewissen Etwas" einfach nicht genug für das hart verdiente Geld geboten werden kann, dass langweiliges, uninspiriertes Songmaterial im 21. Jahrhundert einfach keinen mehr vom Hocker reißt und man somit lieber auf die alten Helden zurückgreift, als sinnlos Geld für eine billige "Mehr-oder-weniger"-Kopie zu verschwenden.
Ich habe irgendwie das Gefühl, dass auf "Labyrinth" zwanghaft versucht wird, durch einen leichten progressiven Touch sowie dominante Keyboard-Melodien die Eingägigkeit zu erreichen, die insbesondere PRIMAL FEAR mühelos - und das ohne Kitsch - erreichen, LABYRINTH hingegen meilenweit verfehlen und nochdazu auch nicht das ebenso gewünschte Maß an Eigenständigkeit erreichen können. Die Italiener besitzen zwar durchaus Ohrwurmcharakter, jedoch eher in negativer Hinsicht - als stets im Hinterkopf haftendes Beispiel dafür, was man nur falsch machen kann: Zu hohe, nervtötende Vocals, musikalischer Kitsch bis zum geht nicht mehr und vorallem vollkommen unausgegorene, aussagelose, lasche Songstrukturen, die weder den gewissen Kick noch Drive versprühen, den man sich eigentlich wünschen würde.
Einzig und allein in Punkto Produktion und Aufmachung, wobei sich für zweiteres Travis Smith (u.a. NEVERMORE und OPETH) verantwortlich zeichnet, kann man neben einer rein spieltechnisch soliden Leistung überzeugen - jedoch ob dies einen Kauf rechtfertigt, ist mehr als nur fraglich.




2.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Prophet
2. Livin´ In A Maze
3. This World
4. Just Soldier (Stay Down)
5. Neverending Rest
6. Terzinato
7. Slave To The Night
8. Synthetic Paradise
9. Hand In Hand
10. When I Will Fly Far
Gesamtspielzeit: 52:08

Macabre
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Beitrag vom 13.08.2003
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