Projekte, bei denen versucht wird verschiedene Musikkulturen zusammenzuführen, also bei denen diese Verschmelzung sich nicht aus dem natürlichen Umfeld einer Band ergibt wie etwa bei SANTANA oder MANA (wo Latino-Erbe mit Rockmusik verschmilzt als wäre es das natürlichste seit Kaffee mit Milch), sondern geplant ist, sind immer sehr riskant. Sehr schnell kann das Konzept von anhörbarer Musik in aufgesetzte Anstrengung kippen und somit einen fahlen Beigeschmack erhalten.
Ein Projekt, bei dem die Fusion osteuropäischer Folklore mit westlicher Popularmusik, hervorragend gelungen ist, ist “Fucc the I.N.S.” des internationalen Musikerkollektivs KULTUR SHOCK. Vier Musiker aus diversen südosteuropäischen Ländern werden verstärkt durch einen japanischen Bassisten und drei Amerikaner, wobei jedoch die ganze CD über klar ist, dass das Erbe des Balkans tonangebend ist. Mit diesem Grundgerüst werden Elektronik-, Rock- und Ska-Klänge verbunden und in diesen Crossover im wahrsten Sinne des Wortes werden immer wieder Zitate und Anspielungen aus der westlichen Popularmusik eingeflochten.
Hat zwar nicht zuletzt aufgrund des für Herr und Frau Österreicher etwas ungewohnten Tonmaterials nicht gerade Ohrwurmcharakter im Sinne von “man kann’s nach dem ersten Mal anhören gleich mitpfeifen”, ist aber nicht nur eine “interessante” sondern auch eine wirklich gute Scheibe, die ständig wächst und auf der es einiges zu entdecken gibt.
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