Die alten Schweden von CLAWFINGER melden sich mit ihrem mittlerweile 5. Album „Zeroes & Heroes“ kräftig zurück.
Anfang der 90er waren sie rechtzeitig auf den „Crossover“ Zug aufgesprungen und wurden mit Hits wie „Nigger“ oder „Tell me truth“ bekannt. Bands kamen und gingen, aber CLAWFINGER gehören nicht zu den Toten - zwar schon mehrmals totgesagt und von Problemen nicht verschont geblieben, aber sie haben immer wieder die Kurve gekriegt.
Schon vom 1. Song an („Zeroes and Heroes“), der bereits auf dem letzten „Crossing all over“ enthalten war, lassen die Schweden um Zak Tell mit treibenden Riffs und fettem Sound nichts anbrennen. Die 1. Single „Recipe for hate“ kann sich ebenfalls hören lassen. Irgendwie haben CLAWFINGER an Härte zulegt, auch sind fast keine Keyboard-Parts mehr zu finden. Sänger Zak Tell zeigt erstmals seine Nicht-Rapper Seite und beweist beim Song „When everything crumbles“, daß er durchaus singen kann. Die Songstruktur ist im Vergleich zu den Vorgängerstücken einfacher und einfallsloser, aber die Gesangspassagen machen dieses Manko weg.
Danach geht es in gewohnter CLAWFINGER Manier weiter: Rap Gesang mit fetten (zwar nicht immer innovativen) Riffs.
Mit „Bitch“ zeigen die 4 Cowboys, daß sie auch mit Country Musik etwas anfangen können: eine durchaus interessante Mischung mit Crossover oder wie es jetzt heißt Nu-Rock kombiniert mit Country Elementen.
Fazit: CLAWFINGER haben sicherlich nicht das innovativste Album des Jahres geliefert, aber ihre Musik ist ganz o.k, die Songs klingen zwar ziemlich ähnlich, beim genauen Hinhören merkt man die feinen Unterschiede.
Für CLAWFINGER Fans ist dieses Album sowieso Pflicht und CLAWFINGER Neulinge, die auf Nu-Rock mit leichten Industrial Elementen stehen, können ruhig zugreifen. Auch in Europa gibt es Bands, die den Ami-Bands dieses Genres um nichts nachstehen.
Der Weg in die Charts ist für „Zeroes and Heroes“ frei und die Chancen stehen gut, daß dieses Album wie sein Vorgänger „A whole lot of nothing“ die Top20 erreicht.