"One cannot achieve greatness if not rules by Illusion" ist dem Backcover zu entnehmen. Wie auch schon bei Chapters I & II setzt VLE auf großartige Klangwelten, die durch Experimentieren und nacktes Improvisieren entstehen, wobei er verschiedenartige Empfindungen in einen Klangteppich verweben will. Diese Tatsache, dieses spontane Sein-Herzblut-in-Musik-fließen-lassen, hebt VLE auf erste Weise hervor und zweitens eben durch seine atmosphärische Relaxmusik. "Kano" kennen wir schon von der anderen CD, der Song eröffnet jedes Album, nun geht es mit "The Arrival" weiter, dessen Akustikgitarre mich an das Computerspiel "Diablo" erinnert. Von Songtiteln zu sprechen passt eigentlich gar nicht, es ist ein von vorne bis hinten sich durchziehendes Soundspektrum, in das man sich entweder begibt oder es sein lässt. Es hat keinen Sinn, die CD im Auto zu hören, auf der Autobahn oder beim Wohnungsputzen. E-Gitarre und Gekreische kommen nun vermehrt vor. Leider klingt die Gitarre manchmal überproduziert beziehungsweise überlaut, sodass sie wie auf Rumpelblackmetaltapes herumdröhnt. Als Unterschied von "Chapter III" zu den anderen Werken könnte man anführen, dass auf dieser CD vermehrt auf Akustikgitarren gesetzt wird und die Synths um einiges weichen mussten. Die Musik ist auch mehr songorientiert und nicht nur atmosphärekreierend. Dennoch gefällt mir "Book of Illusions Chapter I & II" irgendwie besser, es hat eine gewisse mitreißende Magie.
Erwähnenwert ist "I will return", wo plötzlich die E-Gitarre wirklich gut rüberkommt und der Song an Dark Gothic Black Metal erinnert.
Fazit: Eine gute Scheibe, aber nicht ganz so faszinierend wie der Vorgänger, obwohl wahrscheinlich mehr Leute mit dieser etwas anfangen können, da VLE sich nicht auf Klangpassagen beschränkt, sondern meist "richtige" Songs samt Drums und Gesang gebastelt hat.