„The Heart of Roadrunner Records“. Selbstbeweihräucherung eines Labels? Ja, dieses Label kann auf sich stolz sein, denn es war in den letzten 10 Jahren das Maß aller Dinge wenn es um „frischen“ Wind in der härteren Musikszene ging.
Die besten Stücke aus 10 Jahren harter Musik gibt es nun auf einem Sampler, der auch problemlos den Namen „Roadrunner´s finest“ tragen könnte.
SEPULTURA eröffnen mit „Roots bloody roots“ das Spiel. 1996 haben sie mit diesem Song sämtliche Charts ordentlich durchgeschüttelt und machten härtere Musik salonfähig. Unvergeßlich in Erinnerung wird mir das „Underground Festival“ in Wels 1996 bleiben, das eigentlich Roadrunner-Festival hätte heißen sollen, Bands wie SEPULTURA, TYPE O NEGATIVE, LIFE OF AGONY und FEAR FACTORY gaben dort ordentlich Gas. Für mich war das wohl das beste Line Up, das Österreich je gesehen hatte und eben diese Bands sind auch auf diesem Sampler vertreten. Roadrunner Records haben sich nach dem Megaerfolg von SEPULTURA nicht auf diesen Lorbeeren ausgeruht, sondern hatten stets ein Auge für neue Bands: ILL NINO, SPINESHANK, COAL CHAMBER, KILLSWITCH ENGAGE und CHIMAIRA sind die besten Beispiele dafür.
Die Nebenprojekte der RR-Bands können sich auch sehen lassen, angefangen von Max Cavaleras NAILBOMB über die Guerros aus Mexiko rund um FEAR FACTORY-Klampfer Dino Cazarres, die unter dem Namen BRUJERIA tätig sind, bis hin zu den neuesten SLIPKNOT Nebenprojekten MURDERDOLLS und STONE SOUR.
Alles „untruer“ Metal wie so mancher ganz böser Metaller jetzt behaupten würde, nicht ganz, OBITUARY und DEICIDE, die mit ihren Killersong „Depata“ äh sorry „Dead by down“ vertreten sind, haben auch bei Roadrunner angefangen. KING DAIMOND ebenfalls, aber diesen Song hätte man sich echt sparen können, der absolute Tiefpunkt dieses sonst außerordentlich guten Samplers.
Ganz löblich ist auch die Tatsache, daß sämtlich Neuzugänge der soften Sparte wie z.B. NICKELBACK oder THEORY OF A DEAD MAN _nicht_ auf diesem Sampler vertreten sind. Jedes Label braucht Topseller, aber der Nachwuchs darf auch nicht zu kurz kommen. Daß sie das Geld auch wieder in neue Bands investierten, haben sie uns letzten November mit der Roadrage Tour (3 Bands um 12 Euro) eindrucksvoll bewiesen. Auch andere Labels sollten sich ein Beispiel daran nehmen. Hoffentlich bleibt Roadrunner Records weiterhin ein Garant für frische & harte Musik.