Dan Swanö ist ein Multitalent. Das ist keine Frage, nicht nur als Produzent ist er eine Instanz. EDGE OF SANITY ist streng mit seinem Namen verbunden, die Scheibe "The Spectral Sorrows" war bei Erscheinungsdatum ein kleiner Meilenstein und erhielt Bestnoten. Im Gegenzug zu dem harten, progressiven und eher Richtung Death Metal lastigen Sound schuf sich Swanö 1994 das Pendant NIGHTINGALE. Mit "Alive Again: The Breathing Shadow Part IV" geht die Saga nun weiter. Mit am Start ist auch Dans Bruder Dag als Gitarrist und Keyboarder, ist aber unter dem Pseudonym Tom Nouga im Booklet aufgelistet. Er war auch maßgeblich am Songwriting zur Scheibe beteiligt. Soviel zum Hintergrund. Vorweg zu "Alive Again": Die Scheibe ist Durchschnitt. Ausgefeilte Melodien und Songstrukturen waren Swanös Ding bei EDGE OF SANITY. Bei NIGHTINGALE verlässt ihn der Einfallsreichtum, die zehn Stücke kommen zu eintönig rüber. Es fehlt einfach an Abwechslung. Vielleicht liegt es an Swanös monoton-ruhigem Gesang, der manchmal fast gemurmelt rüberkommt. Böse gesagt, könnten die Schweden mit ihrem harten Rock, von Gothic Metal fehlt hier jede Spur, auch in jedem Festzelt in jedem Vorort auftreten. "Into The Light" und "State Of Shock" kristallisieren sich als Höhepunkte des Albums heraus mit melodischen und einfühlsamen Refrains – eher was fürs Herz. Das soll im Zweifelsfall nichts Negatives sein, doch es gehört schon mehr dazu, das Herz so richtig zu erwärmen. Musikalisch gesehen darf man den Schweden die Kompetenz nicht abstreiten. Sie haben ihre Instrumente im Griff, die Soli passen auf den Punkt genau ins restliche Gefüge. Doch das ist noch nicht alles für eine gute Scheibe.