HUMAN PESTICIDE - Hateful Visions
Label: Eigenproduktion
Oha, da hat sich jemand aber gewaltig gemausert - dem treuen Earshot-Leser bereits vom Demodebüt "Endless Hunting" bekannt, liefern die Steirer nun nach kurzer Verschnaufpause mit "Hateful Visions" Schlag zwei ab und präsentieren sich zwar nach wie vor noch dem old-school Death der amerikanischen Prägung treu ergeben, konnten sich aber in allen Belangen im Vergleich zum Debüt verbessern.
Um den heißen Brei wird auch nach wie vor nicht herumgefaselt (in dem Falle -gezockt), allerdings hat man sich diesmal vielleicht nicht mehr Zeit fürs Songwriting gelassen, dafür ist man die Sache entweder konzentrierter oder durch die bisher gesammelten Erfahrungen einfach geschickter herangegangen. So weisen die Songs nicht nur interessante Strukturen und neben abwechslungsreichen Gitarrenläufen erstmals auch deutlich interessanteres Drumming auf, man setzt auch vermehrt auf Variation im Vocalbereich - was aber nicht heißen soll, dass Frontröchler Chris nun auch den Kastratengesang oder Gothicgesäusel für sich entdeckt hat. Vielmehr schlägt das Ganze in Richtung alte SINISTER beziehungsweise bei den "grindigeren" Passagen gen HOUWITSER, wobei aber der technische Aspekt (noch) nicht so hoch angelegt ist. Das ist auch nicht unbedingt notwendig, denn selbst wenn man bei HUMAN PESTICIDE keine Frickelorgien erwarten kann, so läuft "Hateful Visions" doch auf einem gewissen gehoberen Niveau ab, soll heißen man hat seine Aufgaben gemacht und für Undergroundverhältnisse ein respektables Album geschaffen, welches gottseisgedankt nicht nur mit Blastbeat ohne Ende, sondern auch geschickt und effizient platzierten Grooveorgien überzeugen kann.
Dadurch wird dem Hörer auch ab und zu die Möglichkeit gegeben, Luft zu holen und sich auf das definitiv kommende Inferno vorzubereiten - somit sollten Genick- und Ohrenschmerzen auch in Grenzen gehalten werden.
Die diesmal wirklich äußerst gut gelungene Produktion (und das nicht nur für Underground-Verhältnisse) tut ihr übriges, um sowohl die schnellen als auch die etwas gemächlicheren Passagen durch die Boxen ordentlich in das traute Heim zu schleudern. Langsam aber doch scheint auch der heimische Underground aufzuleben und mit HUMAN PESTICIDE haben wir ein definitiv starkes Pferd in unseren Ställen, auf das gewettet werden darf.
Ehe ichs vergesse: Auch layouttechnisch hat man diesmal alle Zügel in Bewegung gesetzt, dass dem Käufer auch hier "value for money" geboten wird. Ein professionell, alles andere als klischeehaft und vor allem interessant gestaltetes Booklet erwartet den Käufer - und: auch live sollte man die Steirer nicht verpassen - sowohl eine Augen- als auch Ohrenweide, das sei garantiert!



MP3 - FILES:
Trapped (File liegt auf www.humanpesticide.at)

7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intro
2. Nobody Can Stop The Morbidity
3. Memories Of A Murderer
4. Trapped
5. Hateful Visions
6. Human Butchery
7. The Strangler
8. Practice In Slaughter
9. Delicious Meat
10. Unsuspecting Victim
11. Outro
Gesamtspielzeit: 30:02

Macabre
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Beitrag vom 19.01.2003
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