Die deutschen Altmeister des Frühneunziger Crossovers - H-BLOCKX - melden sich mit ihrem ersten Live-Album zurück. Nach mittlerweile vier Studioalben und fast zehn Jahren Tätigkeit im Musikbiz „dürfen“ sie auch ein Livealbum herausbringen, ohne dass dieses gleich als Abzocke gilt. Schließlich haben nicht so viele Bands das Crossover-Zeitalter rund um 1994 – 1996 überlebt. Man denke an Bands wie DOG EAT DOG, die momentan ohne Plattendeal herumstehen und hin und wieder mal live spielen.
H-BLOCKX haben zwar nicht mehr den Megaerfolg wie zu „Move“–Zeiten, bringen aber in regelmäßigen Abständen bodenständige Alben heraus. Auch live kommen ihre größten Hits wie „Fly“, „How Do You Feel“, „Ring Of Fire“ oder „Move“ bei den Fans sehr gut an.
Daß die BLOCKX eine richtige Liveband sind, konnte ich vor zwei Jahren im Zuge des Pepsi-Sziget Festivals feststellen, als sich ihr Drummer die Hand brach und trotzdem ca. 30 Minuten weiterspielte, eher er die Schmerzen nicht mehr aushielt. So einen Einsatz legt nicht jede Band an den Tag.
Aufgenommen wurde dieses Live-Album an zwei verschiedenen Orten – am 17.03.2002 in der Heimatstadt der H-BLOCKX, Münster, und am 26.03.2002 in Köln. Die Aufzeichnung des letzten Konzerts lief vor kurzem auf dem Musiksender Viva, das zweite Konzert war das 888. Konzert in der Geschichte der Band.
Für jene, die es noch nicht wissen: die Band aus Münster ist mittlerweile auf vier Members geschrumpft – Henning alleine ist für die Vocals zuständig, und das ist auch gut so, denn die anderen MCs/Rapper waren meiner Meinung nach fehl am Platz.
Zurück zur Live-Aufnahme: Perfekter Sound, keine Fehler, tolle Publikumsreaktionen.
Neben den typischen Mid-Tempo Crossover-Hymmnen meistern die Herren aus Münster auch langsame Stücke wie „Little Girl“ perfekt. Da darf es an Singalong-Passagen nicht fehlen - die Band ist selbst am Staunen, als das Publikum den Refrain zu diesem Song anstimmt.
Mit ihrem Megahit „Move“ versuchen sie, mit Unterstützung von Dr. Ring Ding ihr Live-Set zu beenden. Vergebens, denn die Fans fordern eine Zugabe und bekommen diese in Form von „The Power“ (Coverversion von SNAP, kennt irgendwer noch diese Band? Bei diesem Song haben die H-BLOCKX mächtig viel „geklaut“, denn der Refrain klingt sehr sehr nach „Another Body Murdered“ von FAITH NO MORE / BOOYA-TRIBE), sowie „Someday Somehow“ und „Risin´ High“.
Dieses Album ist noch als limited Edition erhältlich, die zusätzlich eine DVD von dem Konzert in Köln beinhaltet, und ist für Fans der Band Pflicht.