ETERNAL LIES - Spiritual Deception
Label: Artic Musi
Traditionen haben einen Vorteil: Sie verfallen nicht, bleiben immer aktuell, wenn man sie hegt und pflegt. Das funktioniert auch im Metalbereich. Der traditionelle, schwedische Death Metal ist nicht tot zu kriegen. Dafür sorgen schon Bands wie ETERNAL LIES. Mit ihrem neuesten Werk „Spritual Deception“ arbeiten die vier Musiker daran, diese Tradition aufrecht zu erhalten. Eine E-Gitarre, ein Bass, ein Schlagzeug und ein Sänger; so präsentieren sich die Schweden, rein konventionell. Nicht anders klingt, was unterm Strich raus kommt. Von Gastmusikern fehlt jede Spur. Sie gehen eben den geraden Weg, die ETERNAL LIES. Fehlende Elemente wie Keyboards machen sie durch ihr musikalisches Verständnis wett. Denn der Vorteil ist, dass Björn Johansson seine Gitarre beherrscht. Sie verleiht der Musik erst die nötige Linie, sie gibt die Spur vor, auf der alle Vier steuern. Bereichert wird dieses Rezept von eingängigen Soli. Vom Tempo her mischt die Platte im schnellen Genre mit, gönnt dem Hörer zwischendurch aber auch mal durch ruhigere Einlagen Erholungspausen. Dieses Urteil wäre aber nicht möglich ohne die bombastische Produktion. Sie trägt ihren Teil bei, dass „Spiritual Deception“ unheimlich druckvoll über den Äther kommt. Tommy Grönbergs Gesang erinnert stark an DIMMU BORGIRs Shagrath. Grönberg passt sich hervorragend an die restlichen Melodielinien an, wirkt trotz der geballten Fülle nie aufdringlich. Doch angesichts des rasenden Tempos, das ETERNAL LIES vorlegen, bleibt kein Lied wirklich im Gehörgang hängen. Kann beim wiederholenden Hören von Vorteil sein, immer wieder Neues an der Scheibe zu entdecken. Kann aber auch zu Überdruss führen, wenn 95 Prozent nur aus Geknüppel besteht. Je nachdem, wie offen man dem schwedischen Death Metal ist – und eben Traditionen.




5 von 7 Punkten
philipp
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Beitrag vom 17.11.2002
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