WURDULAK - Severed eyes of possession
Label: Season Of Mist / Coffin Records
Ich habe keine Ahnung, bei wievielen Bands / Projekten Szeneikon Killjoy seine Händchen im Spiel hat (das weiß der gutmütige Gore-Teddy vermutlich nicht einmal selber) - und wieviele davon auch tatsächlich Sinn machen, ist mir auch schleierhaft, bei WURDULAK und GORELORD speziell ist das aber schon so ne Sache... Während GORELORD lediglich ein zweitklassiger, beinahe identischer Abklatsch von WURDULAK ist, bei dem neben Frediablo auch noch Killjoy und Jehmod von WURDULAK am Werkeln sind, schreibe ich WURDULAK durchaus einige Qualitäten zu - nur wozu zwei beinahe identische Partien notwendig sind, zumal GORELORD zu knapp 43% aus WURDULAK besteht und zudem nichts weiter als eine mindere Kopie ist, frage ich mich schon. Darüber hinaus gibts neben zwei parallel erschienen vollen Alben beider Bands auch zwei parallel erschiene Splits, auf denen beide Bands eine Kostprobe aus dem jeweils aktuellen Album zum Besten geben - aber nun gut, zum Kaufen wird ja auch keiner gezwungen...
WURDULAK bestehen nun seit mittlerweile zwei Jahren, wurden von Frediablo (guitar) und Killjoy (vocals) ins Leben gerufen und bestehen zudem noch aus MAYHEM's Maniac (vocals), ex-IMMORTAL Basser Iscariah, der sich nun nach seinem Ausstieg aus den Black Metal-Größen ganz WURDULAK und PAIN widmet, Fug und Ihizahg an den zwei weiteren Gitarren sowie BATTLETHORN-Zeugler Jehmod hinter der Schießbude. Wie bereits von den restlichen (bekannteren) Killjoy-Projekten NECROPHAGIA, THE RAVENOUS, EIBON und GORELORD gewohnt, dominiert auch bei WURDULAK blasphemische und durchgeknallte Musik, die nicht selten von Blut und Eiter nur so trieft - im Gegensatz zu seinen Hauptpartien NECROPHAGIA und THE RAVENOUS dominiert hier dank Iscariah und Jehmod jedoch der Black Metal-Anteil, was WURDULAK auch gewisse Parallelen zu den letzten IMMORTAL-Outputs verleiht.
Dominiert werden die neuen Songs auf "Severed eyes of possession" auch von Killjoys charakteristischer Stimme, aber auch Maniac versteht es, sich dieser anzupassen und nicht derart nervtötend wie auf den letzten MAYHEM-Veröffentlichungen ins Mikro zu kreischen.
Ähnlich wie bei NECROPHAGIA gehts auch bei WURDULAK sowohl textlich als auch grafisch äußerst "explizit" an die Sache heran, wobei hier die Texte weniger auf Horrorthemen basieren sondern sich passend zur Musik mal mehr, mal weniger blutig um verschiedene religiöse Themen drehen, der Name WURDULAK selber wurde dem Film "Black sabbath" des italienischen Kultautors Mario Bava entnommen und repräsentiert die Gestalt eines "nach Blut gierenden Leichnams".
Musikalisch gesehen ist das Septett einen kleinen Tick melodischer und atmosphärischer als noch auf "Ceremony in flames" am Werkeln, das macht die Songs zwar nicht unbedingt besser, aber auch nicht schlechter - im Großen und Ganzen sind die Songs der beiden Veröffentlichungen beliebig untereinander austauschbar, obwohl jeder einen eigenen gewissen kranken und morbiden Charme versprüht.
Ähnlich zur musikalischen Identität zwischen "Ceremony in flames" und "Severed eyes of possession" ähnelt auch das Covermotiv einem Sequel, da das Cover vom Debüt erneut verwendet und nur geringfügig abgeändert wurde. Anstatt einer Zeichnung ähnelt das "neue" Cover nun eher einem Screenshot aus einem Goremovie, auf dem eine Zombie-Nonne mit ausgehöhlten Augenhöhlen zu sehen ist, die zudem auch noch oral von einem Holzpflock durchbohrt ist. Besonders lecker: eine Krähe zieht der armen Nonne gerade einen Augapfel heraus.
Wie man sich somit schon denken kann, wird "Severed eyes of possession" möglicherweise nicht allzuleicht unzensiert zu bekommen sein, obwohl man nun mit Season Of Mist Records ein vernünftiges Label im Rücken hat - meine Version jedenfalls kommt im Pappschuber, wobei auf diesem das Cover stark verschwommen (und somit nicht mehr zu erkennen) ist und eine Warnung aufgedruckt ist, auf der CD befindet sich jedenfalls das normale unzensierte Artwork...
Summa summarum: WURDULAK sind definitiv mehr als nur ein unnötiges Projekt und beide Veröffentlichungen können auch eine Menge Qualitäten aufweisen, zumal der durchgeknallte Haufen mit der Stilmischung aus Black Metal, Death Metal, Grindcore und einem winzigen Schuss MOTÖRHEAD-Rock N Roll ziemlich alleine da steht. Abwechslung gibts auch genug, allerdings hat mir das Debüt doch deutlich besser gefallen - daher gibts diesmal nur:




5 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 20.10.2002
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