LURCH - Lurch
LURCH sind eine Wiener Death Metal Band, von der ich bisher noch nichts gehört habe. Nachdem mich das nichtssagende Layout, das übrigens von Monika „Muck“ Springer erstellt wurde, die sich bereits für das Artwork der EMPYRE / RAVENHORST Split-CD verantwortlich zeigte, nicht lange in seinen Bann zog, wandte ich mich rasch der CD zu.
Das erste Lied ertönt mit einfachem nahezu punkigem Death Metal-Riffing, das etwas an alte NAPALM DEATH erinnert - jedoch nur vom Riffing, nicht von der Geschwindigkeit her. Über flotteres Midtempo kommt man über die ganze Spielzeit der CD nicht hinaus.
Was recht schnell auffällt ist, dass die Drums relativ drucklos produziert sind. Soll mich soweit nicht stören, denn es handelt sich ja um ein Demo. Nach einigen Minuten kommt in das Ganze auch etwas wie ansatzweise Melodie hinein. Über allem liegt meistens durchschnittliches Death Metal-Gebrüll und hohes Gekrächze, das dem von Chris Barnes ähnlich kommt. Gelegentlich wird auch gewimmerter Gesang eingebracht. Klingt lustig? Naja, es kommt auf jeden Fall echt so rüber.
Auch, wenn wie gesagt nach einiger Zeit auf einfache Melodien gebaut wird, wird das Riffing auch bei den folgenden Kompositionen nicht wirklich origineller. Gelegentlich stechen Passagen hervor, die von der Melodieführung an alte GOREFEST und das erste Album der Doom-Ikonen CATHEDRAL erinnern. Allerdings zünden auch diese Parts nicht wirklich, da meistens relativ amateurhafte Pentatoniken und unschöne chromatische Übergänge verwendet werden. Das selbe gilt für die wenigen Gitarrensoli.
Die fünfte Nummer lässt mich aufhorchen. Mit cleanem Gesang und ruhig vorgetragen mit akustischer / cleaner Begeleitung fängt das Lied ganz anders an als seine Vorgänger. Abgesehen von einigen leicht falsch gesungenen Tönen ist der Song der ergiebigste auf der CD.
Abgeschlossen wird der Reigen von einem Livemitschnitt des Demotracks „Into The Abyss“ (ein echt origineller Titel übrigens, haha) aus dem Planet Music Club in Wien. Der Sound ist recht gut für eine Liveaufnahme und sauber gespielt ist die Sache auch soweit, spricht also für die Band.
Was mir aber eben leider abgeht ist, dass von der ersten bis zur letzten Minute kein Moment zu finden ist, der die Band echt aus der Masse von den unzählig vorhandenen, durchschnittlichen (Demo-)Bands hervorhebt. Grundsätzlich ist die CD aber für ein Demo ansprechend aufgenommen und mit einem Willen zu Professionalität gestaltet. Wenn beim nächsten Anlauf die Musik mitzieht, bin ich gern bereit mehr als 3.5 Punkte zu vergeben.

Kontakt: dayf@gmx.at




3.5 von 7 Punkten
Gore
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Beitrag vom 22.09.2002
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