DESTROYING DIVINITY - Created...
Label: Eigenproduktion
Mein Kurzbesuch in Tschechien war - wie einige vielleicht schon mitbekommen haben - mehr als fruchtbar, nebst einem großartigen Konzert (Review siehe diese Ausgabe) konnte ich mir auch noch einige tschechische Veröffentlichungen - sei es auf CD, Tape oder Vinyl - zulegen, die man hierzulande äußerst schwer zu Gesicht bekommt, darunter auch die Wiederveröffentlichung von DESTROYING DIVINITY's "Created...", welches im Sommer 2001 bereits auf Tape herausgebracht wurde.
Neu abgemischt und soundtechnisch verbessert fanden nun die sieben Songs des Demos ihren Weg auf den mir hier vorliegenden Silberling, welcher zwar nicht durch eine sonderlich aufwendige Aufmachung überzeugen kann, das fantastische Covermotiv jedoch - welches zu einem gewissen Prozentsatz an einen Ausschnitt aus MORBID ANGEL's "Gateways to annihilation" erinnert und von Altmeister / Kultartist "Deather" (u.a. CORPSEVOMIT) angefertigt wurde - ist aber immerhin einen Hingucker wert.
Erwartet man von einer tschechischen Partie anbetrachts der Tatsache, dass in den letzten drei, vier Jahren eine wahre Flut von mehr und minder genialen (und mehr und minder gewöhnungsbedürftigen) Grindbands aus dem Nachbarland über uns eingefallen ist, in erster Line eben jene Zuordnung beziehungsweise Typisierung, fällt die recht junge Band aus Ratiskovice etwas aus dem Rahmen - was mich besonders angesichts des Liveauftritts stark verwundert hat.
Während man live zwar nicht unbedingt und unmittelbar in Grindgefilde vordrang, waren die hierbei präsentierten Songs eindeutig dem zwar technischen aber dennoch brutalen Ami-Death der Marke (alte) INCANTATION, IMMOLATION und zu geringen Teilen auch INFAMY sowie neuere MORBID ANGEL zuzuordnen, auf der Demo-CD hingegen findet man - vorallem bei den ersten beiden Songs "Created for the past" und "To destroy..." - auch melodische Parts / Soli beziehungsweise Einsprenkelungen aus dem Black Metal. Insbesondere Vokalist Erik variiert seine Stimme auf der CD um einiges mehr als im Laufe des Auftritts - so kann er nicht nur das übliche, tiefe Death-Shouting vorweisen, sondern weiß auch gesprochene Vokalparts oder EMPYRE-ähnliches Gekrächtze (man verzeihe diesen Ausdruck, ist in dem Fall nicht negativ gemeint) überzeugend rüberzubringen.
Wie bereits angesprochen, findet man auf "Created..." einige melodische Parts, im Großen und Ganzen jedoch wäre die Bezeichnung "Weichspüler" unangebracht, zumal selbst die melodischen Parts eine gewisse Aggressivität und Wucht ausstrahlen und auch nur recht spärlich gesetzt sind. Abgesehen von eben jenen Parts werden DESTROYING DIVINITY ihren Vorbildern IMMOLATION, INCANTATION und Co. jedenfalls gerecht, auch wenn sie weder in die selbe Qualitätsstufe vordringen noch mit ähnlich eigenständigen und innovativen Kreationen aufwarten können. Potential hingegen hat die Band ohne Zweifel, zumal man auch versucht, nicht auf den Zug von DEAD INFECTION und Co. aufzuspringen, sondern einen für zumindest eine tschechische Partie eher unüblichen Weg geht und auch Abwechslung in die Stücke einbringt, was live aber entweder nicht so gut gelungen ist oder man einfach gar nicht versucht hat - immerhin sind die Stücke auf "Created..." schon gut ein Jahr alt und wer weiß, was sich in der Band seither getan hat...
Summa summarum ein gutes, abwechslungsreiches Album, dem allerdings das "gewisse Etwas" fehlt.

Kontakt: vihar@email.cz
Ommurtag c/o Destroying Divinity
Vinarska 1131
Ratiskovice 696 02
Czech. Rep.




5 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 22.09.2002
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