HUMAN WASTE - Loved, teased, pleased ... and raped by cannibalistic callboys
Label: Eigenproduktion
Vor kurzem hat mir ein Kollege vom deutschen Print-Zine G.U.C. (www.guc-area.de) das Trier Quintett HUMAN WASTE wärmstens empfohlen - und da man sich auf seine Empfehlungen meistens verlassen kann, hab ich gleich mal bei der Band angefragt, ob ich nicht ihre aktuelle Mini bekommen könnte. Ich konnte und wiedermal stehe ich in tiefster Schuld des G.U.C.'s, denn die CD ist wirklich ein unglaublicher Hammer! Langsam wirds mir in Österreich ziemlich unheimlich - okai, wir haben auch eine Menge saugeiler Partien, aber niemals die Menge wie in Deutschland, und was auch noch auffällt: Die mir bekannten deutschen Partien reißen sich sowohl für die Demoaufnahmen als auch für Gigs den Arsch auf, ich habe bisher noch kein einziges unprofessionell aufgemachtes Demo aus Deutschland bekommen, geschweige denn eines mit wirklich schlechtem Sound! In Österreich hingegen gibts viele Bands, die zwar etwas erreichen könnten, aber lieber faul auf ihren Ärschen sitzen und ein Bier nach dem anderen zipfen - Namen möcht ich jetzt mal keine nennen...
HUMAN WASTE sind jedoch was Aufmachung, Gestaltung und Sound eine "typisch deutsche Band" - anstatt sich irgendein Bild aus dem Internet herunterzuladen, das zum - übrigens äußerst einfallsreichen und witzigen, ja, beinahe schon kultigen - Albumstitel gepasst hätte, hat man sich ein eigenes Motiv zeichnen lassen, dass denen der AUTOPSY- / ABSCESS- / MURDER SQUAD-Scheiben um nichts an Genialität nachsteht, irgendwie erinnert mich das gute Stück sogar an einen Ausschnitt aus AUTOPSY's "Acts of the unspeakable".
Auch die Aufnahme ist mehr als nur okai - gut, eine glasklare Produktion darf man hier nicht erwarten, aber ähnlich älterer AUTOPSY oder MORBID ANGEL versprüht gerade die etwas räudigere Produktion einen gewissen Charme - also ich persönlich könnte mir "Altars of madness" oder "Mental funeral" auf keinen Fall mit einer anderen Produktion vorstellen! Der Sound ist differenziert, ohne jede Nebengeräusche und optimal auf jedes Instrument ausgestimmt, das Schlagzeug klingt nicht wie eine Schaßtrommel und selbst Bass / Gitarren sind weder zu leise noch zu laut, als sich auch die Stimme sehr gut in das Gesamtobjekt einfügt - old schoolig eben, aber dennoch sehr gut.
Vom musikalischen Aspekt her gesehen ist auch das Material äußerst stark - und da wir soundtechnisch schon den Vergleich mit AUTOPSY hatten, müssen die verrückten Amis um Chris Reifert auch diesmal wieder herhalten, irgendwie klingen HUMAN WASTE als eine MORBID ANGEL-version von AUTOPSY auf nem BROKEN HOPE / DISMEMBER-Trip, nur ohne der für alte MORBID ANGEL charakteristische Psycho-Soloarbeit. Passend dazu gibts mit "Destined to fester" eine göttliche Coverversion des AUTOPSY-Knallers (entnommen der besten AUTOPSY-Scheibe überhaupt, "Mental funeral"), und ich muss Röchelschwein Erik wirklich ein großes Lob aussprechen, der - neben den musikalischen Höchstleistungen seiner Kumpanen - absolut bestehen kann, mich fast durchgehend an die göttliche Stimme von Joe Ptacek (BROKEN HOPE, rip) erinnert und es auch als einer der wenigen schafft, Chris Reiferts Stimme gut (ja, beinahe fast identisch) nachzumachen - zumindest ist "Destined to fester" die erste vollkommen zufriedenstellende Coverversion eines AUTOPSY-Classickers, und das heißt schon was!
Auch das Intro, das mit "Ich schink euch bis euch Buttermilch aus dem Arschloch läuft!" beendet wird, ist schon allein Kult - das Gesamtprodukt noch viel mehr. Man merkt deutlich, dass sich die Deutschen von den besten Ami-Partien beeinflusst zeigen (und AUTOPSY stehen natürlich an der Spitze dieser Liste), und somit kann ich HUMAN WASTE nur wärmstens empfehlen - zumal das neue Material nach eigenen Aussagen noch besser ist. Freilich kann das jeder sagen (und tut er auch), aber den Jungs glaub ich das mal - "Rabid vermin never stop!".

Kontakt: Erik - zombiebanquet@yahoo.de




7 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 03.09.2002
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