Yeah! Der Großmeister der Gosse ist zurück! Nachdem Henry Rollins mit
dem letztjährigen "Get some Go again" den Rock'n Roll-Thron den BACKYARD
BABIES und Konsorten unter dem Popo wegriss, will er selbigen mit "Nice"
nun verteidigen; und bedenkt man, dass der neueste Angriff der BABIES
"Making enemies is good" zwar kompetent aber etwas kraftlos ausgefallen
ist, wissen wir, wem wir zu huldigen haben...Denn "Nice" tritt derart
Arsch, dass die nicht eben kleine Fangemeinde des multifunktionalen
Schauspielers, Autors, Stand-up-comedian, Labelchefs und nicht zuletzt
Musikers Rollins wochenlang wohl nur noch im Stehen scheißen wird.
Verstärkt durch seine drei Vasallen Jim, Marcus und Jason von MOTHER
SUPERIOR hat Eisenheinrich den Vorgänger "Get some Go again" noch
übertroffen, da diesmal nicht "nur" gerockt wird, nein die
Experimentierfreude von Göttergaben wie "Weight" und "Come in and burn"
paart sich in gut 45 Minuten mit der Power des Rotzrock und gebärt dabei
textlich anspruchsvolles wie "Hello", bluesiges wie "Up for it" und "I
want so much more" oder das noisige "Going out strange". Die Fusion von
purer Emotion in seiner Musik und kühler Analyse der Gesellschaft / des
eigenen Ichs / des Konsums in seinen Texten wird bis zum Cover der
Scheibe fortgesetzt, auf dem sich eine nackte, gesichtslose Schöne vor
rotem Hintergrund in einem Bad aus Dollars räckelt, very nice! Noch ein
Wort zum Sound von King Rollins persönlich: " Real instruments, cut
live, no drum beats fixed, no vocals pitched, just music played hard".
Doch, kann man so stehen lassen, ja...