Mit "Criteria ov 666" setzen uns die Italiener VOID OF SILENCE ihr zweites Werk vor, 1999 begann ihre ganz spezielle Kunst mit "Toward the dusk". Riccardo Conforti (Keys, Drums & Samples), Ivan Zara (Gitarren, Bass) und Fabban von ABOYRM (Vocals) verschmelzen auf einzigartige Weise verschiedenste Elemente, nennen ihren Stil "Negative Apolyptic Metal". Dem kann ich zwar zustimmen, möchte aber dennoch meinen Senf dazugeben: Metal würde ich ihre Mixtur nicht unbedingt nennen, meiner Meinung nach kombinieren VOID OF SILENCE doomige Gitarrenriffs, kranken und morbiden Kreischgesang mit abgedrehten Elektroklangwelten und seltsamen Synths. Im tollen Digipack kommend, verwirrte mich das Album ziemlich, Interesse duelliert sich nämlich mit dem Wunsch, den CD-Player auszumachen. Das Gekreische von Fabban beginnt schnell zu nerven, doch just in dem Augenblick haben sich schon die ganze Zeit zuvor noch unscheinbare Keyelemente zu einem grandiosen erruptiven Etwas entwickelt und es kommt doch nicht zur Stopptaste für die CD. Für die neun Songs wie "With no half-measure", "Nothing. Immortal" oder "XTC-elevation-trip" ist der Begriff "Eingängigkeit" ein Fremdwort, einfach zu abgedreht. Bevor man von kalten, brutalen Geräuschkulissen erdrückt wird, erklingt kaum hörbar gemischt eine Synthmelodie und lockert die "Musik" erträglich auf. VOID OF SILENCE wären der perfekte Soundtrack zu einem Horrorstreifen oder auch zu gewissen Computerspielen.

Die CD fasziniert mich, steht für ein gelungenes, einzigartiges Werk, an Kälte und negativen Schwingungen kaum zu überbieten, doch gleichzeitig stößt sie durch ihre Komplexität und maschinelle Geräuschkulisse ab, zwischen 7 und 0 Punkten schwankend. Hört unbedingt in diese Scheibe rein und hört auf keinen Fall rein, "Criteria ov 666" nervt und rotiert belanglos im CD-Player, fasziniert und zieht einen in ihren Bann ... die Wahrheit liegt, falls es sie überhaupt gibt, irgendwo dazwischen.
Die Bewertung auch.