EMPYRE, RAVENHORST - Split
Label: Eigenproduktion
Da ist sie nun endlich - die im Vorfeld bereits lautstark angekündigte und am 25. Mai live präsentierte Split CD von EMPYRE und RAVENHORST.
EMPYRE konnten sich im Vergleich zu ihrem ersten Demo von 2001 deutlich steigern und präsentieren sich auf den sechs neuen Tracks technischer, reifer aber auch einen Tick abwechslungsreicher und brutaler. Zwar driften die Niederösterreicher noch lange nicht ins "brutal-Death Gefilde" ab, wie meine Kollegin Dunja vom Nocturnal Hall Magazin kritisierte, erhöhten aber dennoch den Death Metal Anteil in ihrer Musik - nicht jedoch ohne auch die verspielten, melodischen Besonderheiten, die EMPYRE über die "Durchschnitts-Death Metal Band" setzen, ebenfalls zu verfeinern und auszubauen. Besonders Oct@g0r3 hat als Sänger stark an sich gearbeitet und kann mit einer sehr variablen, energiegeladenen Stimme überzeugen, die sowohl eine atmosphärisch-depressive Stimmung aufkommen lassen kann als auch in einer frenetischen Raserei die geringen, aber dennoch vorhanden Goreinhalte der Texte zu verdeutlichen vermag. Es wäre wünschenswert, wenn EMPYRE in dieser Richtung weiterarbeiten würden, denn bei Songs wie "Oozing departure" oder auch "Dining with the lord of flies" haben sie das optimale Mittelmaß zwischen brachial und melancholisch gefunden als sie es auch geschafft haben, Songs zu komponieren, die alle menschlichen Gefühlsebenen des Zuhörers ansprechen und somit eine unglaubliche Spanne an Emotionen aufweisen.
Produktionstechnisch haben Markus und Adam wiederum eine sehr gute Arbeit geleistet, obwohl sich der Sound vom Livesound der Niederösterreicher doch etwas unterscheidet - thrashiger und weniger wuchtig und basslastig, aber dennoch ungeheuer differenziert und "direkt", dafür roher und mehr "back to the roots". Sicher ist es Geschmackssache, aber ich denke, sowohl der "alte", rohe Sound, als auch der etwas moderne, druckvolle und basslastige Livesound steht dem Quartett ganz gut.
Wertung: 7 Punkte

Mit RAVENHORST hat man sich einen ziemlich jungen Splitpartner ausgesucht, der aber auch absolut überzeugen kann und es auch würdig ist, zusammen mit EMPYRE auf einer CD vertreten zu sein. Obwohl dies erst die zweite Veröffentlichung der (wiederum) Niederösterreicher ist, können auch die old school Black Metaller um Fronter Armagh überzeugen. Weniger technisch und abwechslungsreich, dafür aber ähnlich stimmungsvoll wie EMPYRE, warten auch RAVENHORST mit sechs neuen Tracks auf, wobei mit dem Instrumental "Intermezzo" quasi eine Überleitung zwischen beiden Bands geschaffen wird.
RAVENHORST setzen nicht nur auf aggressives Highspeed-Gebretter, sondern bauen auch einige stimmungsvolle Melodien in das Gesamtwerk ein, sodass sich die Songs als ein Mix zwischen DARKTHRONE, SHINING, ganz alten ROTTING CHRIST und zu kleinen Ansätzen auch EMPYRE präsentieren.
Einer der neuen Songs ist auch "Summerfrost", dessen Anfang live etwas verhaut wurde - aber auf CD präsentiert er sich als der absolut beste Track des Quartetts, unter anderem auch durch das Wechselspiel zwischen Armagh und Oct@g0r3.
Auch hier haben Adam und Markus der Band eine passende Produktion verliehen - roh und old school mäßig, aber dennoch klar und differenziert kommen die Trax rüber und somit kann ich RAVENHORST nur zu sechs unglaublich guten, abwechslungsreichen und stimmungsvollen Songs gratulieren - Respekt!
Wertung: 7 Punkte

Als hidden Bonustrack (Track Nummer 23) geben sich die Wiener ESOPHAGUS mit "Thy legions come" die Ehre - was soll ich bloß großartig sagen? Während ESOPHAGUS' Debütdemo schon überzeugen konnte - und zwar nicht nur mich, haben sie mit dem neuen Track endgültig den Vogel abgeschossen und MORBID ANGEL überholt. Wuchtiger als die Urväter des Death Metals auf "Domination", verspielter als auf "Blessed are the sick", besser, genialer, interessanter als alle MORBID ANGEL Alben zusammen, präsentiert sich das Trio um Maschinenmensch Adam, Flitzefinger Markus und Tieftöner / Frontgrunzer Alex um Längen besser, technisch versierter und kreativer als auf dem Debüt. Aber ich möchte hier nicht zu viele Worte um ESOPHAGUS verlieren, schließlich ist das hier nicht ihre Split - mehr zu ESOPHAGUS gibts erst beim eigenen Demo, das hoffentlich noch dieses Jahr erscheint ;)

Layouttechnisch ist diese Split absolut ungeschlagen - Designerin Monika "Muck" Springer hat hier wirklich ganze Arbeit geleistet und somit kann das Booklet mit derart vielen Details überraschen, dass es schon wieder unglaublich ist! Allein das Bandbild, bei dem sich die Bandmitglieder einem römischem Saufgelage hingeben, kann mit derart vielen Informationen zur CD als auch zu den "ominösen" THE LEGION aufwarten, dass man dies locker für ein Suchbild in der Kronen Zeitung verwenden könnte. Aber auch das Covermotiv überzeugt durch Kreativität und Individualismus, zumal hier keine Bilder von irgendwelchen Seiten aus dem Internet verwendet wurden, um eine Collage zu gestalten, sondern man sämtliche Motive in Eigenarbeit und -regie kreiert hat. War definitv eine Menge Arbeit - Kompliment!
Eine limitierte Anzahl beinhaltet zusätzlich auch noch - BLOOD RED THRONE's "Suicidepack" gleich - eine Patrone im Jewelcase, witzige Idee!




7 von 7 Punkten
Macabre
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Beitrag vom 11.06.2002
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