Russel „Russ“ Bergquist, war einst als Basser bei ANNIHILATOR zu Gange und aktuell mit DUSKMACHINE, LALU, THE THICK OF IT, WHITE WOLF und TOUCH THE SUN verbandelt. Nun versucht es der Kanadier aber unter dem Banner THE RUSS BERGQUIST PROJECT quasi solo, hat sich für sein unbetiteltes Debüt aber auch Verstärkung geholt. Darunter Jeff Loomis (NEVERMORE, ARCH ENEMY), Ex-ANNIHILATOR Kollege Ray Hartmann, der die Drums einspielte, Scott Webb (WHITE WOLF) oder Keyboarder Dave Young (DEVIN TOWNSEND, STRAPPING YOUNG LAD).

An manchen Enden kann man sich, und das ganz ohne Überraschung, denken, dass Russ hier sich als gutklassigen ANNIHILATOR-Klon mit rockigerer Schlagseite versucht. Und das wäre auch absolut in Ordnung gewesen, dass der Mann aber auch noch andere Vorlieben hat, zeigt schon, dass er sich hier Dave geholt hat, denn der macht aus „Cassini“ eine verträumte und doch virtuose Ballade. Aber auch sonst ist der Kanadier abgefahren unterwegs, denn immer wieder schleichen sich Indie-Rock Elemente ein und „Shreddies“ geht dann komplett steil. Der abgefahrene Shred-Track kann auf jeden Fall als Prog-Metal Song durchgehen. Wenn es dann aber wieder irgendwo zwischen Rock, Thrash und auch Grunge weiter geht, dann macht ein gewisser Mark Petri eine ganz anständige Gesangsarbeit, wird aber von Russ, der vorrangig Bass und Gitarre bedient, aber auch die Produktion übernahm, immer mal wieder unterstützt.

THE RUSS BERGQUIST PROJECT haut jetzt nicht um, punktet aber mit anständigem Thrash-Rock, oder wie man dieses schrägen Mix auch immer nennen soll und macht mit erdiger Produktion und sympathischer Grundatmosphäre irgendwie einfach Spaß. Schade nur, dass er Jeff Waters selbst nicht für einen Auftritt gewinnen konnte.